Der Mainzer Mediziner und Gründer des Hilfsvereins "Armut und Gesundheit in Deutschland", Gerhard Trabert, ist zum Hochschullehrer des Jahres gewählt worden.
WIESBADEN/MAINZ. Erstmals überhaupt sei die Auszeichnung an eine Fachhochschule gegangen, teilte die Hochschule Rhein-Main am Donnerstag in Wiesbaden mit. Der 63-Jährige hat dort eine Professur für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie. Der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Bernhard Krempen, begründete die Auszeichnung damit, dass Trabert ein "Pionier der Sozialmedizin" sei, "der das Herz am rechten Fleck hat". Sein Wirken reiche weit über den Hörsaal hinaus. Der Preis des Deutschen Hochschulverbands ist mit 10.000 Euro dotiert.
Krempen würdigte insbesondere das von Trabert initiierte "Mainzer Modell" zur medizinischen Versorgung von Wohnungslosen, seine Sprechstunden mit dem Arztmobil und die 2015 in Mainz eröffnete Ambulanz für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz. "Er hat seine Berufung darin gefunden, kranken und sozial benachteiligten Menschen ein Stück Würde zurückzugeben", erklärte der Präsident des Hochschulverbands. Außerdem scheue Trabert sich nicht, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten zu benennen.
Trabert soll den Preis im April bei der Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin erhalten. Zuletzt ging die Auszeichnung an den Chemiker Ulrich Schubert von der Universität Jena, der auch für seinen Einsatz zu Völkerverständigung im Rahmen der von ihm gegründeten Internationalen Jungen Orchesterakademie geehrt wurde.
Von epd