Mainzer OB-Wahl: Die Themen Wohnen und Verkehr polarisieren

aus OB-Wahl in Mainz

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OB Forum in der VRM - Malcherek, Matz, von Jungenfeld, Viering, Haase, Engelmann. Foto: Sascha Kopp / VRM Bild

Heiße Diskussionen um Parkraum- und Wohnkonzepte: Beim OB-Forum der VRM haben sich sechs Kandidaten für das Amt des Mainzer Oberbürgermeisters den Fragen der Redakteure gestellt.

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MAINZ. Schlagabtausch zwischen den OB-Kandidaten: In einem spannenden Forum haben am Montagabend Marc Engelmann (FDP), Nino Haase (parteilos), Christian Viering (Grüne), Mareike von Jungenfeld (SPD), Manuela Matz (CDU) und Martin Malcherek (Linke) mit Dennis Rink, stellvertretender Chefredakteur der VRM, und Lokalchefin Julia Krentosch diskutiert. Etwa 200 interessierte Zuschauer waren ins Verlagsgebäude der VRM nach Marienborn gekommen, um sich einen Eindruck von den Kandidaten zu verschaffen.

„Mit dem Geld kommen auch die Möglichkeiten“, eröffnet Julia Krentosch das Podium. Innenstadtbelebung, Wohnen – aber wer kann das noch bezahlen? Diesen und mehr Fragen stellten sich die KandidatInnen. Dass es spannend wird, das ist nicht nur für Dennis Rink klar, auch das Publikum hofft auf neue Erkenntnisse. Es geht zunächst um die Digitalisierung der Verwaltung – wie kann trotzdem jeder seine Anliegen vorbringen, auch wenn gerade ältere Bürger mit digitalen Instrumenten nicht so vertraut sind? Jeder sollte die Möglichkeit haben, das Amt aufzusuchen, aber es soll kein Muss mehr sein, so Marc Engelmann.

Das Interesse am OB-Forum in der VRM ist groß.
Das Interesse am OB-Forum in der VRM ist groß. (© Sascha Kopp)

Mareike von Jungenfeld und Nino Haase diskutieren über Verkehr: Parkhäuser befüllen, auf den Straßen Parkflächen für andere Nutzungen frei machen: Im Innenstadtbereich gebe es doppelt so viele Parkplätze in Parkhäusern wie in Wiesbaden., sagt Haase. Dort müsse man Parkraummanagement betreiben und die gewonnenen Freiflächen für Radwege, Gastronomie oder Ähnliches nutzen. Schließlich sei der innerstädtische Verkehr zu einem Drittel Parksuchverkehr. In anderen Städten funktionierten vergleichbare Konzepte bereits. Mareike von Jungenfeld will dagegen zunächst einen Schwerpunkt auf den Ausbau des ÖPNV setzen. Eine autoärmere Innenstadt sei eines ihrer Ziele – dennoch aber will sie den Menschen ermöglichen, mit dem Auto die Innenstadt erreichen zu können. Dabei liege ihre Priorität dennoch darauf, den Autoverkehr zu verringern.

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Hier finden Sie eine Aufzeichnung des VRM-Livestreams:

„Wenn man’s attraktiv macht, steigen die Menschen um“, sagt Nino Haase – dazu zähle auch die Belebung des Innenstadthandels. Parken sei nur ein Baustein, meint auch Mareike von Jungenfeld. Die Menschen müssten wissen, woran sie sind – also müsse kommuniziert werden, dass die Menschen in die Parkhäuser fahren sollten. Dabei seien kostenlose Parkhäuser nicht das Ziel, so die SPD-Kandidatin. Auch Manuela Matz schaltet sich ein – und fordert ein Gesamtverkehrskonzept für Mainz, das von Experten erarbeitet werden solle.

Es geht auch ums Wohnen - und dabei geht es hoch her: Christian Viering will, dass die Stadt einen größeren Stellenwert als Vermieterin einnimmt, damit die Stadt die Hand auf den Mietpreisen habe. Auch Aufstockungen von bestehenden Gebäuden könnten eine Option sein, meint er. Aber: Die Stadt müsse auch Grundstücke kaufen, um sie eben nicht zu bebauen, sagt Viering. Wenn es das Bedürfnis der Menschen nach Eigenheimen gebe, müsse man über die Stadtgrenzen hinaus denken.

Mareike von Jungenfeld spricht von 9000 Wohnungen, die sie bauen will - und beteuert, dass das ein realistisches Ziel sei. Martin Malcherek setzt noch einen drauf und fordert als Reaktion auf die Zahl 9000 gar 12.000 Wohnungen: „Wenn wir Grenzen des Wachstums errichten, entscheidet das Geld.” Man werde niemanden davon abhalten, nach Mainz zu ziehen, sagt er., aber dann würden die Menschen, die sich das nicht leisten könnten, eben abgehängt.

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Ausführlicher Bericht folgt.