Inzidenzwert knapp unter 200: Das gilt in Mainz ab Montag

aus Coronavirus-Pandemie

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Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Archivfoto: Sascha Kopp

Aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen verkündet die Stadt schärfere Maßnahmen.

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MAINZ. Aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen setzt die Stadt Mainz ab Montag den Präsenzunterricht an den allgemeinbildenden Schulen ab der Klassenstufe fünf sowie an den Berufsbildenden Schulen aus. Das teilte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) mit.

„Wir haben ein bundesweit exponentielles Wachstum und haben eine Pflicht zu Handeln“, sagte Ebling. Der Verwaltungsstab der Stadt habe sich darauf verständigt, diese Maßnahmen ab Montag per Allgemeinverfügung umzusetzen – und nicht zu warten, bis Mainz die Inzidenzmarke von 200 erreicht. Nachdem der Wert am Mittwoch bei 197 gelegen hatte, sank er am Donnerstag auf 190. „Eine solch dramatische Situation hatten wir in der bisherigen Pandemie noch nicht“, sagte Ebling.

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Nicht betroffen ist der Präsenzunterricht an Grundschulen sowie in der Unterstufe des Bildungsgangs ganzheitliche Entwicklung an Förderschulen sowie in der Primarstufe der anderen Bildungsgänge an Förderschulen und hinsichtlich der Notbetreuung und Prüfungen an Schulen.

Notbetreuung in Kitas

Darüber hinaus gilt in Mainz ab Montag wieder die Notbetreuung in Kindertagesstätten. „Es ergeht der dringende Appell, dass Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen, wenn sie es irgendwie gewährleisten können“, sagte Ebling. Natürlich würden aber keine Kinder nach Hause geschickt.

Buchhandlungen, Baumärkte, Blumenfachgeschäfte, Gärtnereien, Gartenbaubetriebe und Gartenbaumärkte können Termine nur noch mit der Vereinbarung von Einzelterminen umsetzen. Es wird eine Testpflicht vor einem Friseurbesuch festgelegt, dies gilt auch vorab für Fahrschulen und den außerschulischen Musikunterricht.

Künftig gilt eine Maskenpflicht im Kfz, wenn Personen verschiedener Hausstände im Auto unterwegs sind. Sport im Freien darf man nur noch alleine oder mit Personen aus dem eigenen Hausstand und nicht mehr zu zweit betreiben.

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Zudem wird die Ausgangssperre verlängert. Die Allgemeinverfügung gilt dann ab Montag bis zum 25. April.

Auch der Leiter des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, Dr. Dietmar Hofmann, sprach von einem exponentiellen Wachstum nach Ostern. „Der Nicht-Vollzug der Osterpause war wahrscheinlich der größte Fehler, der in der Pandemie gemacht worden ist.“ Der aktuelle Anstieg sei dramatisch. Deshalb befürchtet Hofmann, dass die aktuellen Fallzahlen noch weiter ansteigen werden. „Das ist auch noch der Überhang von Ostern. Dort haben wohl noch mehr Kontakte stattgefunden.“

Corona-Fälle an 36 Mainzer Kitas und 36 Schulen

Ein „Riesenproblem“ seien dabei die Kindertagesstätten. „Dort ist es mehrmals schon zu großen Ausbrüchen gekommen.“ Seit Januar wurden an 36 Mainzer Kitas und 36 Mainzer Schulen Corona-Fälle gemeldet. „Bei den Schulen sehen wir aktuell allerdings keine großen Übertragungswerte.“

Generell sei es schwer zu sagen, woher die hohe Zahl an Infektionen im Moment komme. Denn einzelne Hotspots seien in den vergangenen Tagen nicht aufgetreten. „Das Virus ist diffus in der Bevölkerung verteilt“, sagte Hofmann. „Die Situation ist sehr angespannt.“