Haus der Kulturen öffnet am 14. September

Das Haus der Kulturen der Malteser an der Wormser Straße bietet Künstlern aller Nationen Entfaltungsmöglichkeiten. Foto: hbz/Stefan Sämmer
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Begegnungszentrum im ehemaligen Portland-Casino an der Wormser Straße bietet Kreativen aller Nationalitäten künstlerische Entfaltungsräume.

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MAINZ. Nur wenige Monate, nachdem die Mainzer Malteser ihr „Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung“ im Gebäude „Zur Alten Portland“ an der Wormser Straße 201 bezogen haben, pulsieren die Mauern vor Kreativkraft. In einem Atelier hat der syrische Maler Ghassan Sahhab seine Staffelei aufgebaut. Die Themen Flucht und Krieg durchziehen die Bilder. Wenn man die Heimat verloren hat, gewährt die Kunst um so größeren Halt. Seine schöpferischen Gaben will Sahhad mit anderen teilen. Nebenbei unterrichtet er Jugendliche aller Kulturen in Kunst und Malerei. Zwei weitere Räume belegen Musiker. Eine afrikanische Band und das integrative Projekt „Musik und Kultur auf der Flucht“, das der Leiter des Malteser-Migrationsbüros Behrouz Asadi vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Die Musiker stammen aus dem Iran, Irak, Syrien, Pakistan oder Afrika und nutzen ihr instrumentales Können und die Vielfalt der unterschiedlichen Traditionen, um auch das deutsche Publikum mit ihrer Kunst zu begeistern.

Das Haus der Kulturen der Malteser an der Wormser Straße bietet Künstlern aller Nationen Entfaltungsmöglichkeiten. Foto: hbz/Stefan Sämmer
Auch der syrische Maler Ghassan Sahhab (links) hat hier einen Atelier-Platz. Am 14. September wird das Begegnungszentrum offiziell eröffnet. Foto: Haus der Kulturen

Das „Haus der Kulturen“, das am 14. September unter der Schirmherrschaft von Sozialdezernent Eckart Lensch offiziell seine Pforten öffnet, kennt keine Grenzen. Das ehemalige Portland-Casino biete sowohl innen als auch außen künstlerische Entfaltungsräume für alle – mit oder ohne Migrationshintergrund, sagt Asadi. Nach ihrem Fehlstart in der Neuen Golden Ross-Kaserne wird auch das Mundarttheater „Meenzer Rhoiadel“ künftig hier proben und seine rheinhessischen Lustspiele im großen Veranstaltungssaal aufführen. Neben dem multikulturellen Kreativmix aus Klang, Kunst und Theater soll es auch Sprachkurse und Musikunterricht geben. Räume können außerdem für Tagungen oder Seminare gebucht werden.

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Als programmatische Ouvertüre lädt das „Haus der Kulturen“ schon am 31. August, 19.30 Uhr, zu einem „Konzert des Friedens“, bei dem mit dem Quintett „Darya“ iranische und israelische Musiker gemeinsam auftreten. „Ein Appell für ein menschliches Miteinander der Völker über alle politischen und religiösen Schranken hinweg“, sagt Asadi. Am 7. September, 19.30 Uhr, konzertiert das Klavierduo Armen und Suzanne Ketchek aus Armenien, begleitet von der libanesischen Opernsängerin Tara Maalouf. Auch das Eröffnungsprogramm am 14. September, ab 17 Uhr, wird vom Vielklang der Nationen geprägt. Asadi verspricht afrikanische Rhythmen, spanisches Sangestemperament, eine Ausstellung mit Werken der im Begegnungszentrum arbeitenden Künstler sowie kleine Schauspieleinlagen der Rhoiadel-Mimen.

Noch fehlt allerdings ein wichtiges musikalisches Basisinventar. Das Haus benötige dringend ein Klavier oder einen Flügel, sagt Asadi. Am 22. September, 19.30 Uhr, gibt der durch seine Konzerte in Flüchtlingslagern bekannt gewordene palästinensische Pianist Aeham Ahmad ein Benefizkonzert für syrische Kriegsopfer-Kinder. Allerdings wird Aeham ohne sein ehemals auf der Ladefläche eines Pick-ups transportiertes Tasteninstrument nach Mainz reisen. Wer also der Einrichtung ein Klavier kostengünstig im Dienste interkultureller Harmonie zur Verfügung stellen will, kann sich mit dem Haus der Kulturen in Verbindung setzen (Telefon 0171-5 66 00 45, E-Mail: Hausderkulturen.Mainz@malteser.org).