Als aus einer Anlage in der Tiefgarage des Präsidiums Mainz gefährliche Stoffe austraten, rief die Polizei die Feuerwehr. Die rückte mit Spezialkräften an.
Mainz. Wo sonst Einsatzfahrzeuge der Polizei ausrücken, gab es am Morgen gegen 6.45 Uhr einen Blaulichteinsatz in eigener Sache. Mitarbeiter des Landeskriminalamts hatten bemerkt, dass in der Tiefgarage des Präsidiums unter der Tür eines Technikraums mit Gefahrenzeichen für Säuren und Laugen eine Flüssigkeit herauslief, und riefen zunächst den Haustechniker. Als der feststellte, dass eine Anlage ein Leck zeigte, rückte die Feuerwehr zum Gefahrguteinsatz an.
Ein Trupp der Berufsfeuerwehr räumte unter Atemschutz und in Chemikalienschutzanzügen den Bereich und erkundete die Lage am Gefahrenherd. In der betreffenden Anlage, die zur Kriminaltechnik des LKA gehört, werden 50 Liter Schwefelsäure und Natronlauge in verschiedenen Behältnissen gelagert, die mittels einer Pumpe vermischt werden können. Messungen wurden durchgeführt und die Leckage abgedichtet, die Einsatzfähigkeit der Polizei sei von dem Einsatz aber nicht beeinträchtigt worden. Der Bereich wird fachgerecht gereinigt, die Anlage durch eine Spezialfirma repariert.
Die Kräfte der Feuerwehr wurden nach dem etwa zweistündigen Einsatz dekontaminiert. Grundsätzlich, so die Feuerwehr, sei bei Gefahrstoffeinsätzen ein hoher Kräfte- und Materialeinsatz erforderlich, weshalb die Moltkestraße zeitweise für den Verkehr habe gesperrt werden müssen. Die Berufsfeuerwehr war mit 21 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen von beiden Wachen im Einsatz. Zusätzlich war neben der Polizei auch der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen vor Ort.
Gegen 11.30 Uhr musste die Feuerwehr dann wieder zum Landeskriminalamt ausrücken. Erneut war es im Keller des LKA zu einem Austritt eines Gefahrstoffes gekommen. Auch dieser wurde durch die Feuerwehr abgestellt und der Stoff mit Chemikalienbinder gebunden. Unterstützt wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr durch die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Stadt sowie der Werkfeuerwehr Schott.