Ein Kulturzentrum für Weisenau: Nachbarhaus muss für Anbau...

„Tolle Visitenkarte“: So soll das neue Kulturheim einmal aussehen. Der große, teilbare Saal soll Platz für gleichzeitig drei Veranstaltungen bieten. Visualisierung: Faerber Architekten  Foto:
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„Unser neues Kulturzentrum wird das gesamte Viertel aufwerten“, freut sich Ralf Kehrein. Ja, sogar von einer „tollen Visitenkarte für Weisenau“ spricht der...

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WEISENAU. „Unser neues Kulturzentrum wird das gesamte Viertel aufwerten“, freut sich Ralf Kehrein. Ja, sogar von einer „tollen Visitenkarte für Weisenau“ spricht der Ortsvorsteher.

„Tolle Visitenkarte“: So soll das neue Kulturheim einmal aussehen. Der große, teilbare Saal soll Platz für gleichzeitig drei Veranstaltungen bieten. Visualisierung: Faerber Architekten  Foto:
Links das Kulturheim in der nach dem SPD-Reichspräsidenten der Weimarer Republik benannten Friedrich-Ebert-Straße.Foto: Harald Kaster  Foto: Harald Kaster

Der Umbau des Kulturheimes in der Friedrich-Ebert-Straße nimmt Formen an – wenn auch zunächst noch nur auf dem Papier. Aber das, was Klaus Hafner, Präsident des Carneval-Clubs Weisenau Burggrafengarde (CCW), da gemeinsam mit Kehrein präsentiert, sorgt für staunende Gesichter. Von dem äußerlich in die Jahre gekommenen und innerlich ebenfalls recht maroden Kulturheim wird nach dem Umbau nur noch wenig wiederzuerkennen sein. Das Haus wurde 1953 eingeweiht, erinnert Ralf Kehrein, damit sei es das älteste Bürgerhaus der Stadt. 1977 wurde es zuletzt modernisiert.

Ein moderner Anbau soll für mehr Platz, neue Fluchtwege und modernes Ambiente sorgen. „Energetische Sanierung, Brandschutz und Barrierefreiheit, diese drei Aspekte sind beim Umbau unverzichtbar“, sagt Klaus Hafner. Der CCW wird das Kulturheim, das nach dem Umbau in „Kulturzentrum“ umbenannt werden soll, wie bereits in den vergangenen zehn Jahren im Auftrag der Stadt betreiben. Die Fastnachter sind gleichzeitig auch Hauptnutzer des Gebäudes.

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Folgendes wird sich mit dem Umbau ändern: Der Eingang wird künftig seitlich angesiedelt sein; in dem modernen Anbau wird sich der Garderobenbereich wiederfinden. Hinter der Bühne werden Duschen und Toiletten eingerichtet, ein Bereich für die Verpflegung wird eingebaut. Auch die Empore wird vergrößert. „Es wird keine Gaststätte geben“, betont Klaus Hafner, „aber Caterer, die Speisen anliefern, werden die nötigen Einrichtungen vorfinden.“ Der Saal wird künftig teilbar sein, sodass theoretisch bis zu drei Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden können, freuen sich Kehrein und Hafner. Neue Fluchtwege werden so möglich; unter anderem, so erklärt Hafner, solle die alte Kegelbahn, die jetzt als Stuhllager diene, zum zweiten Rettungsweg werden. Auch künftig soll eine Nutzung für Sportgruppen möglich sein, die Bühne wird komfortabler. Die markanteste Veränderung wird aber sicher im Außenbereich vorgenommen. Der Anbau, der an der rechten Seite des Gebäudes errichtet werden soll, wird etwa 270 Quadratmeter zusätzliche Fläche schaffen, auch neben dem Gebäude wird mehr Platz geschaffen, um bei An- und Abreise der Gäste für eine entspanntere Lage zu sorgen. Damit das möglich wird, soll das Nachbarhaus abgerissen werden. Die Stadt, so Hafner, hat das Wohnhaus gekauft um über das Grundstück verfügen zu können.

Ein Wermutstropfen ist allerdings, daraus macht Klaus Hafner keinen Hehl, dass die Bauarbeiten zum Umbau erst im April 2019 starten sollen. „Wir werden also auch kommende Fastnachtskampagne noch in dem alten Kulturheim unsere Sitzungen abhalten“, sagt er.

Das sei insofern unglücklich, da aufgrund des mangelnden Brandschutzes nur etwa 400 statt der einstigen 600 Plätze zur Verfügung stehen, zum anderen muss der Verein zusätzliches Sicherheitspersonal, ebenfalls aus Brandschutzgründen, bei den Sitzungen beschäftigen, was ein enormer Kostenfaktor sei.

Dafür blickt der Verein mit Freude in die Zukunft. Dann nämlich werden wieder etwa 650 Gäste zu den CCW-Sitzungen nach Weisenau kommen können. Wie Kehrein berichtet, werden für den Umbau 3,2 Millionen Euro aus Bundesfördermitteln zur Verfügung gestellt.