Mainz als Standort der Digitalisierung: Mit dem ersten Kongress „Madkon“ hat der IT-Klub versucht, diesen Standpunkt zu manifestieren.
MAINZ. Cyber-Security, die Sicherheit im virtuellen Raum, ist, wenn man Oliver Kemmann fragt, eines, wenn nicht das Zukunftsthema schlechthin. „Es gibt in diesem Bereich so viele Baustellen und Regelungsbedarf“, so der Vorstandschef des IT-Klubs Mainz und Rheinhessen. Mit der Digitalisierung würden auch die Angriffspotenziale schlagartig wachsen. „Wir müssen den Sicherheitsgedanken bei neuen Geschäftsmodellen direkt mitdenken – nicht als Türsteher, sondern als Bestandteil der ganzen Struktur“, mahnt der Mainzer Unternehmer und spricht Behörden und Politik, Unternehmer und Privatpersonen gleichermaßen an. „Man muss sein Verhalten ändern, grundlegend.“
Von der Bank bis zum Start-up
Um diesem Plädoyer inhaltlich Nachdruck zu verleihen, hat der IT-Klub seinen ersten Mainzer Digital-Kongress „Madkon“ unter die Überschrift „Cybersecurity“ gestellt. 80 Unternehmen und Akteure der Digitalwirtschaft sind gekommen, von der Bank bis zum Start-up. Mit dem Kongress soll Mainz als Standort der Digitalisierung etabliert werden. Der Start verlief verheißungsvoll. Am Freitag besuchten über 300 Teilnehmer den ganztägigen Kongress im Schloss. Sie hörten 20 Referenten zu, sahen bei einem Live-Hacking, wie schnell man sich als kleines Unternehmen im Griff schlimmer Finger befinden kann, und hörten, was die Kripo über Social Media sagt – eine ganze Menge nämlich. „Schön, dass viele Studenten, Wirtschaftsvertreter, Senioren und Behördenvertreter da waren – eine bunte Mischung“, so Kemmann, „der Wunsch ist ja, das Thema weit zu streuen.“
Genau das passierte an zwei Ständen in der City. Klicksafe wies Kinder und Jugendliche darauf hin, welche Gefahren in den sozialen Medien lauern und warum es besser ist, seine privaten Fotos nicht mit dem Rest der Welt im virtuellen Raum zu teilen. Eine Schülergruppe, die an der Kanonikus-Kir-Realschule Plus als Sicherheitsberater aktiv ist, zog durch die City und rief im Rahmen eines Gewinnspiels die alltagsrelevanten Themenbereiche der Cybersecurity auf. Dass vor allem ältere Bürger sensibilisiert werden konnten, findet Kemmann bemerkenswert. Auch der „Gutenberg Digital Hub“ präsentierte sich mit der City-App von Mainzplus Citymarketing.
„Wir werden von der Staatskanzlei und der Stadt recht ordentlich unterstützt“, sagt Kemmann, der Ende September 2019 eine Neuauflage der Madkon plant – dann zum Thema digitaler Nachwuchs. Da sollen auch Schulen und Hochschulen mit ins Boot geholt werden. „Wir wollen aus der Madkon eine Institution machen. Das Ziel ist, die positiven Auswirkungen der Digitalisierung auf die Menschen zu vermitteln.“ Und die sind vor allem spür- und nutzbar, wenn man im weltweiten Datennetz unterwegs ist, ohne sich dabei unnötigen Gefahren auszusetzen.