Am Mainzer Hopfengarten mussten Anwohner-Parkplätze Stellbügeln für Fahrräder weichen. Das sorgt nicht bei jedem für Begeisterung.
Es ist schon wieder passiert. Diesmal hat es zehn Stück getroffen. Zehn Anwohner-Parkplätze am Hopfengarten, die Stellbügeln für Fahrrädern weichen mussten. Klar, der Hopfengarten gewinnt dadurch an Aufenthaltsqualität. Auf den ersten Blick zumindest. Auf den zweiten allerdings eher weniger. Denn der Zuliefererverkehr der Geschäfte dort sorgt jetzt, so zumindest die Beobachtung von Anwohnern, für das Parkchaos, das es doch eigentlich zu vermeiden galt. Es wird gehupt und geschimpft, weil Lieferdienste nicht durchkommen etc. Hinzu kommt: Das Anwohnerparken in umliegenden Parkhäusern wird nicht so als Alternative genutzt, wie sich die Stadt das vielleicht vorgestellt hat. Das haben Recherchen unserer Zeitung zu diesem Aufreger der Woche ergeben. Ich gebe zu, die Frage ist jetzt ein wenig despektierlich, aber: Hat sich die Stadt überhaupt irgendwelche Vorstellungen davon gemacht, wo die Anwohner des Hopfengartens künftig ihre Autos abstellen sollen? In einem Schreiben der Stadtverwaltung jedenfalls ist dieser Aspekt überhaupt nicht erwähnt worden.
Man hätte vom Beispiel Xaveriusweg lernen müssen
Mit Verlaub: Das wirkt so, als wäre mal wieder nach dem Motto agiert worden „Wir machen die Parkplätze mal weg – und gucken dann mal, was so passiert, sprich: was so an Protesten kommt”. Wäre nicht das erste Mal. Sie ahnen, an welches andere Beispiel ich denke? Richtig, an den Xaveriusweg in der Oberstadt. Vor mehr als einem Jahr fielen dort 30 Parkplätze weg – nach Angaben der Stadt Mainz.. Die dortigen Kleingärtner sprachen damals von 60 Plätzen. Mittlerweile haben sich die Gemüter im Xaveriusweg wieder beruhigt, denn auf Privatinitiative und von der Stadt geduldet wurden vor einigen Monaten am Rand der Kleingartenanlage einige wenige, ausschließlich den Kleingärtnern vorbehaltene Stellplätze angelegt. Warum ich an dieser Stelle schon wieder vom Xaveriusweg anfange? Naja, weil man (sprich die Stadt) eigentlich aus diesem Beispiel hätte lernen sollen. Lernen, erst miteinander zu sprechen und dann zu agieren. Es ist ein durchaus löblicher Ansatz, den sensiblen Bereich Hopfengarten aufwerten zu wollen – mit all den Fußgängern, spielenden Kindern, Radfahrern, Cafébesuchern und ... Autofahrern. Wir sind nämlich auch nur Menschen.