Corona-Ignoranz: Viele Mainzer nehmen Krise nicht ernst

aus Coronavirus-Pandemie

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Obwohl die Spielplätze aufgrund der Corona-Pandemie gesperrt waren, tummelten sich Kinder und Erwachsene auf dem Mainzer Goethe-Platz. Foto: Sascha Kopp
© Sascha Kopp

Den Ernst der Lage haben viele noch nicht verstanden. So tummeln sich auch in Mainz weiterhin Menschen an - teilweise gesperrten - öffentlichen Plätzen.

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MAINZ. Die Welt ist im Krisenmodus, Einrichtungen, Läden und Lokale werden geschlossen, die Aufforderungen, selbst einen Teil dazu beizutragen, das Corona-Virus einzudämmen sind allgegenwärtig. Nur an manchen Orten in Mainz spielt das alles kaum eine Rolle. Groß und deutlich steht etwa am Goethe-Park in Mainz geschrieben „Aufgrund der Corona-Pandemie sind alle Spielplätze bis auf weiteres geschlossen“ - und dahinter tummeln sich die Kinder und Erwachsenen. Die völlige Ignoranz einer weltweiten Krisenlage. Ein Getümmel als wäre nichts vorgefallen. Erschreckend.

Dabei hatte auch der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag noch einmal dazu aufgerufen, die Maßnahmen zu beachten und sich selbst einzuschränken. „Die persönlichen Kontakte einzustellen fällt natürlich nicht leicht, aber es ist richtig und wichtig, um dieses Virus einzudämmen und somit auch seine Mitbürger zu schützen“, sagte Ebling. Es sei entscheidend, diese schwierige Zeit miteinander durchzustehen und die Maßnahmen füreinander zu beachten. Am Montag hatte die Landesregierung verkündet, dass unter anderem Restaurants nur noch bis 18 Uhr geöffnet haben dürfen.

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Kontrollen durch Polizei und das Ordnungsamt geplant

Auch noch am Wochenende tummelten sich die Menschen vor einigen Läden. So stand die Mainzer CDU-Chefin Sabine Flegel fassungslos vor dem Eisladen am Kerbeplatz in Gonsenheim. „Wer sich so sorglos tummelt, der denkt nicht nach, nimmt billigend in Kauf sich und andere im höchsten Maße zu gefährden“, schrieb die Ortsvorsteherin bei Facebook und appellierte an die Menschen, sich an die Maßnahmen zu halten und Verantwortung zu zeigen.

Doch solche Worte kommen bei den Menschen im Goethe-Park offensichtlich nicht an. Oder bei denjenigen, die auf dem Basketballfeld sowie der Skateboard-Anlage am Rheinufer unterwegs sind. Auch dort herrschte am Dienstagnachmittag voller Betrieb. Von Distanz und Vorsicht ist bei dem munteren Treiben nichts zu sehen. Für die Kontrolle der öffentlichen Plätze und die Sanktionierung von Verstößen werden nun die Polizei und das Ordnungsamt zuständig sein. Wie sich Polizei und Ordnungsamt aufstellen, lesen Sie alsbald auf den Nachrichtenportalen dieser Zeitung.