Nun wird geprüft, ob die betroffenen Mainzer Termine mit Impfstoffen anderer Hersteller aufgefangen werden können, so die Stadt. Auch in Bad Kreuznach müssen Termine abgesagt...
RHEINHESSEN. Der Beschluss des Bundes, die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffes in Deutschland vorübergehend auszusetzen, wirkt sich auch auf die Abläufe im Mainzer Impfzentrum aus. Wie Stadtsprecher Marc André Glöckner im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet, seien von Dienstag bis Samstag dieser Woche in Mainz 360 Termine betroffen. Ob diese mit Impfstoff von Biontech oder Moderna aufgefangen werden können, werde aktuell vom Gesundheitsministerium geprüft, so Glöckner. Am Montag seien rund 500 Impfungen im Impfzentrum an der Bruchspitze durchgeführt worden, davon 100 mit Astrazeneca. „Als der Beschluss kam, waren die Impfungen bereits alle durch“, berichtet der Stadtsprecher. Von Dienstag bis Samstag dieser Woche seien noch 1941 Termine mit Impfstoff von Biontech und Moderna geplant.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass Deutschland die Impfungen mit Astrazeneca vorerst aussetze. Dem waren Meldungen von Blutgerinnseln beziehungsweise Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat vorausgegangen, so das Ministerium. Es handele sich insofern um einen vorsorglichen Schritt, dem eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorangegangen sei. Es seien weitere Untersuchungen notwendig.
In Mainz wurden laut Stadt seit Impfbeginn insgesamt 22.460 Impfdosen verabreicht. Davon haben 16.207 Personen eine Erstimpfung erhalten, 6253 wurden bereits zum zweiten Mal geimpft. 13.513 der bislang 22.460 verwendeten Impfdosen wurden im Impfzentrum verabreicht, der Rest von mobilen Impfteams.
Auswirkungen auch in Bad Kreuznach zu spüren
Am Montagnachmittag wurde auch das Impfzentrum im Kreis Bad Kreuznach darüber in Kenntnis gesetzt, dass auf Anweisung des Bundesgesundheitsministeriums ab sofort die Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca ausgesetzt werden. Damit wird auch im Impfzentrum in Bad Sobernheim zunächst keine Verimpfung dieses Vakzins mehr vorgenommen. Derzeit sei unklar, „ab wann eine mögliche Nutzung von AstraZeneca wieder aufgenommen werden darf“, teilte der Leiter des Impfzentrums, Benjamin Hilger mit. „Wir bitten um Verständnis dafür, dass diese Entscheidung auf Bundesebene auch im Landesimpfzentrum Bad Kreuznach dazu führt, dass die Impftermine für AstraZeneca nicht durchgeführt werden dürfen“, so Hilger.
Im Einzelnen bedeutet dies, dass Impfungen, die für Dienstag, 16. März, terminiert wurden und mit AstraZeneca durchgeführt werden sollten ausfallen. Der vorgesehene Impfstoff ist auf dem Einladungsschreiben ersichtlich. Wegen der kurzfristigen Information zu dieser Entscheidung auf Bundesebene sei aktuell noch keine Termin-Alternative zu benennen. Die Verantwortlichen im Impfzentrum hoffen aber, im Laufe des Dienstags weitere Informationen hierzu zu erhalten, die dann umgehend an die Öffentlichkeit weitergegeben werden. Das Impfzentrum bitte alle von der Aussetzung der AstraZeneca-Verimpfung betroffenen Person, davon Abstand zu nehmen, sich bereits jetzt wegen einer Terminverschiebung an das Impfzentrum zu wenden.
Auch für diesen Personenkreis würden Informationen zum weiteren Vorgehen bekannt geben, sobald diese vorliegen. Die Entscheidung des Bundes hat selbstverständlich negative Auswirkungen auf das Impftempo. Allein am Dienstag waren rund 170 Impftermine mit AstraZeneca im Impfzentrum Bad Sobernheim vorgesehen. Verloren sei der derzeit vorrätige Impfstoff von AstraZeneca, der in dieser Woche verimpft werden sollte, aber nicht. Das Vakzin sei mehrere Monate haltbar, sagte Hilger.