Arbeiten in der Mainzer Bahnhofstraße beginnen: Umbau zum...

Die Arbeiten zur Umgestaltung der Bahnhofstraße in Mainz haben begonnen. Foto: Torsten Boor

Die Arbeiten zur Neugestaltung der Mainzer Bahnhofstraße haben begonnen. Beim offiziellen Startschuss warb Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) für Verständnis, dass die...

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MAINZ . Großer Bahnhof in der Bahnhofstraße zum Spatenstich für die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes. Oder besser gesagt: zum „Flexstich“. Denn zur Umsetzung des städtebaulichen Großprojekts sind zunächst einmal scharfe Gerätschaften gefragt, die den Asphalt der Straße aufbrechen können.

Beim offiziellen Startschuss warb Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) für Verständnis, dass die umfangreiche Baumaßnahme, die noch in diesem Jahr fertig werden soll, nicht ohne Belastungen durch Lärm, Dreck und Staub über die Bühne gehen könne. „In der Zeit müssen wir einfach die Zähne zusammenbeißen.“ Doch dahinter stehe das ehrgeizige Ziel, der Bahnhofstraße und dem Münsterplatz die Qualität zu verleihen, die sie verdient hätten.

Wie mehrfach berichtet, ist der Kern des Vorhabens die Verschiebung der Bus- und Tramtrasse um 2,50 Meter in Richtung Sparkasse. Auf der Gegenseite soll ein acht Meter breiter, boulevardartiger Bürgersteig entstehen. Die derzeitige Abbiegespur von der Bahnhofstraße in die Binger Straße soll entfallen. Die Parkbuchten zwischen Parcusstraße und Hintere Bleiche werden zu einem Bereich, der dem Be- und Entladen dient, umgestaltet. Insgesamt, betonte Ebling, soll die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht werden, denn: „Die Bahnhofstraße ist das Entrée von Mainz, über das täglich rund 70.000 Menschen in die Innenstadt gelangen.“

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Vorfreude beim Innenminister

Innenminister Lewentz (SPD) freute sich, dass die Neugestaltung in dem Jahr angegangen wird, in dem Rheinland-Pfalz sein 70-jähriges Bestehen feiert: „Wir waren gleich von den Entwürfen überzeugt. Und meine Fantasie reicht zur Vorfreude auf das Endergebnis aus.“ Ob das Großprojekt bis zu den Feierlichkeiten am 3. Oktober abgeschlossen sein könnte, wenn die Landeshauptstadt rund 500.000 Besucher zum Tag der Deutschen Einheit erwartet? Lewentz wollte nicht zu viel versprechen. „Den künftigen Charakter wird man dann mit Sicherheit deutlich erkennen können“, sagte der SPD-Politiker. „Aber es soll natürlich in erster Linie sorgfältig gebaut werden.“

Lewentz richtete auch den Blick in die Zukunft. 16 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in die Sanierung von Mainz investiert werden: Über die Mittel „Soziale Stadt“ und „Aktive Stadtzentren (STZ)“, von denen der Bund ein Drittel und das Land Rheinland-Pfalz zwei Drittel übernehmen. In die Bahnhofstraße selbst werden zwischen drei und vier Millionen aus dem STZ-Topf fließen. Dank des Förderprogramms entfallen auf die Stadt Mainz nur zehn Prozent der Kosten.

Datum zum Abriss des Eckhauses ist noch unklar

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Wann das Eckhaus mit der Anschrift Große Bleiche 1 abgerissen wird, steht noch nicht fest, wie Günther Ingenthron, Leiter des Stadtplanungsamtes, auf AZ-Anfrage informiert. Nachdem die Stadt das Grundstück an der Ecke und einen Teil des Gebäudes erwerben konnte, gebe es nun mit zwei von drei weiteren Eigentümern eine gemeinsame Absichterklärung zur künftigen Entwicklung der Liegenschaft. Laut Bebauungsplan kann an gleicher Stelle ein sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Zulässig sind Läden und Gastronomie.

Auf Bauleiter Matthias Weitzel vom Wirtschaftsbetrieb kommt nun jedenfalls bei der Koordinierung aller Gewerke eine anspruchsvolle Zeit zu. „Mein Anspruch ist es nun, die Bauarbeiten für die Anlieger, Geschäftsinhaber und Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten“, betonte er, derweil die ersten Bagger und Abbruchgeräte ans Werk gingen.