Das Mainzer Rathaus-Parkhaus bietet nun 545 Stellplätze

Statt dunkel und angsteinflößend präsentiert sich jetzt auch die Ebene 1 des Parkhauses Rathaus in hellen Farben.
© Tim Würz

Am 5. Juni öffnet die PMG nach zwei Jahren auch die obere der vier Parkebenen. Dort stehen dann 147 Parkplätze zur Verfügung. Was das Parkhaus noch zu bieten hat.

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Mainz. Am Montag, 5. Juni, um 9 Uhr ist es so weit: Die Parken in Mainz GmbH (PMG) öffnet nach der abgeschlossenen Kernsanierung des Rathaus-Parkhauses die oberste Parkebene. Nachdem im Oktober 2022 die untersten drei Ebenen des auch für die Rheingoldhalle wichtigen Parkhauses nach 16-monatiger Bauzeit freigegeben wurden, sind nun die Arbeiten in der Parkebene 1 soweit fortgeschritten, dass alle Stellplätze nutzbar sind. Damit stehen in dem von der stadtnahen PMG betriebenen Parkhaus nach einer zweijährigen Bauphase 545 Stellplätze zur Verfügung: 398 in den drei unterer Geschossen und jetzt weitere 147 Parkplätze in der Ebene 1, darunter zehn Behindertenparkplätze. Auch Stellflächen für Fahrräder sind hier ausgewiesen.

Für die Veranstaltungen in der Rheingoldhalle wird buchstäblich jeder Parkplatz gebraucht.

Günter Beck Bürgermeister und Aufsichstratsvorsitzender der MAG

Die Wiedereröffnung der obersten Parkebene sei eine wichtige Entscheidung der PMG-Geschäftsführung. Denn vor allem für die Veranstaltungen in der Rheingoldhalle werde „buchstäblich jeder Parkplatz gebraucht“, sagte Bürgermeister Günter Beck (Grüne) beim Pressetermin am Mittwochmittag. Nach der Umgestaltung präsentiere sich das einst dunkel wirkende Parkhaus hell und besser geordnet.

Mit der bevorstehenden Neugestaltung des über dieser Parkebene liegenden Rathausplatzes müsse man zwar noch einmal an die Decke des Parkhauses ran. „Das wird allerdings noch einige Jahre dauern.“ Wie Martin Dörnemann, Geschäftsführer der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG) berichtete, soll für die Gestaltung des Jockel-Fuchs-Platzes im Herbst eine Bürgerbeteiligung beginnen. Hierbei müssten die Forderungen nach mehr Grün auf dem Platz, einer Freitreppe zum Rheinufer hin und die Interessen des Denkmalschutzes sowie des Rheingoldhallen-Betreibers berücksichtigt werden.

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Beck erinnerte daran, dass es zu Jahresbeginn Probleme nach großen Veranstaltungen in der Rheingoldhalle gegeben hatte, als sich lange Schlangen an den Parkautomaten und Staus im Parkhaus gebildet hatten. Darauf habe die PMG reagiert und einen Veranstaltungstarif eingeführt, bei dem man vor dem Event für acht Euro ein Ticket ziehen kann, das von 16 bis 6 Uhr gültig ist. Mit der Öffnung der Ebene 1 wurde zudem die Zahl der Parkautomaten von zwei auf sechs erhöht.

Stellplätze für 350 Fahrräder geplant

Auch Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) freute sich über die Öffnung der Ebene 1. „Wir wollen schließlich, dass die Autos möglichst in Parkhäusern und nicht am Straßenrand parken“, sagte die Dezernentin. Außerdem werde das Angebot an Rad-Abstellmöglichkeiten erweitert. Im öffentlich zugänglichen Bereich sollen Anlehnbügel und Doppelstockparker für etwa 350 Fahrräder zur Verfügung stehen. „Diese Planung wird im Zuge der finalen Fertigstellung der Ebene 1 umgesetzt“, so Steinkrüger. Bis dahin könnten Fahrräder auch ohne diese Vorrichtungen abgestellt werden.

Die Stellplätze in der Ebene 1 hat die PMG neu angeordnet und damit mehr Parkplätze als zuvor markiert.
Die Stellplätze in der Ebene 1 hat die PMG neu angeordnet und damit mehr Parkplätze als zuvor markiert.
© Tim Würz
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Das Rathaus-Parkhaus sei eines der wenigen Parkhäuser in Mainz, das auch Fahrzeuge mit einer Höhe von 2,60 Meter nutzen können, berichtete PMG-Geschäftsführer Ralf Sadowski. Das komme auch den Marktbeschickern zugute. Mit der Inbetriebnahme des Aufzugs seien alle Parkebenen vom Jockel-Fuchs-Platz aus barrierefrei erreichbar, so PMG-Geschäftsführer Nils Teske.

In der Ebene 2 sollen in absehbarer Zeit Ladestationen für Elektroautos installiert werden, die ihren Strom von einer Photovoltaikanlage mit 238 Modulen à 420 Watt erhalten sollen. Diese sei auf dem Dach der Rheingoldhalle geplant, so Sadowski. Auch die LED-Leuchten im Parkhaus sollen so mit Strom versorgt werden.

Das gemeinsam mit dem Rathaus Anfang der 1970er-Jahre errichtete Parkhaus war marode. Wasser drang durch die Decke, Versorgungsleitungen waren defekt, an Eisenträgern nagte der Rost. Daher war eine Kernsanierung nötig. Dabei wurde auch die zuvor miteinander verknüpfte Haustechnik vom Rathaus und der Tiefgarage getrennt, um das Parkhaus eigenständig versorgen zu können. Einen direkten Durchgang von den unteren Parkebenen in das Rathaus gibt es nicht mehr. Nur noch die Ebene 1 hat künftig einen Zugang zum Arne-Jacobsen-Bau.

Die letzten Arbeiten laufen auf Hochtouren, damit am Montag die Ebene 1 des Parkhauses geöffnet werden kann.
Die letzten Arbeiten laufen auf Hochtouren, damit am Montag die Ebene 1 des Parkhauses geöffnet werden kann.
© Tim Würz

Mit der Sanierung waren rund 30 Unternehmen beauftragt worden, von Elektrofirmen bis zu Brandschutzplanern. Den größten Anteil nahm die Betonsanierung ein, die nach einer europaweiten Ausschreibung an das Mainzer Unternehmen Karrié Bauwerkserhaltung vergeben wurde. 17.200 Quadratmeter Bodenfläche, 16.750 Quadratmeter Deckenfläche sowie rund 7000 Quadratmeter Wandfläche und 280 Stützen wurden unter der Projektleitung von Hargitta Hermann instandgesetzt. Zudem wurden über 80 Türen erneuert und über 400 neue LED-Leuchten montiert. Mit 12,5 Millionen Euro sei man trotz steigender Preise im Bausektor im geplanten Kostenrahmen geblieben, sagte Teske.

Das Projekt und damit auch die Finanzierung ist unabhängig von der Sanierung des Rathauses durch die Stadt zu sehen. Die Kosten teilen sich die Parken in Mainz GmbH als Tochter der MAG und die Eigentümerin der Immobilie, die Rheingoldhalle GmbH & Co. KG. Diese Gesellschaft gehört zu jeweils 50 Prozent der Stadt und der PMG. Die Parkhaussanierung finanziert sich damit vor allem über die Einnahmen, die die PMG in ihren Parkhäusern erwirtschaftet.