Minnie Grosch lebte von 1879 bis 1956. Über Leben und Werk der Gonsenheimerin berichtete jetzt in einem interessanten Vortrag die junge Lea F. Müller.
Von Joe Ludwig
Das Titelbild des Buches „Das Nichtslein“ von Minnie Grosch, erschienen in der „Kränzchen-Bibliothek“.
(Foto: Sascha Kopp)
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MAINZ - Eine besondere, freiwillige Lernleistung in der gymnasialen Oberstufe erbrachte Lea F. Müller und machte jetzt die Gäste beim Heimat-und Geschichtsverein in ihrem Vortrag mit Leben und Wirken der vielen noch bekannten Gonsenheimer Schriftstellerin Minnie Grosch vertraut.
Und dies unter dem besonderen Aspekt der in ihren Werken erkennbaren Entwicklung eines rollentypischen Frauenbildes. Die 1879 in Kastel geborene Autorin schrieb in der Zeit von 1921 bis 1956, ihrem Todesjahr, 26 Bücher. Sie wohnte mit Eltern und zwei Schwestern, darunter die Malerin Sophie Grosch, in der Eleonorenstraße, dem heutigen evangelischen Pfarrhaus.
Die nahezu vergessene Heimatautorin behandelte Fragen der Frauen, deren Sehnsüchte und Mühen um Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Rahmen der ihnen zugewiesenen Rollen in der Gesellschaft.
Lea F. Müller, jüngstes Mitglied im Vorstand der Veranstalter, betrachtete dazu besonders die in der NS-Zeit erschienenen Bücher mit Blick auf die damaligen restriktiven Einflüsse. Sie verband mit ihren Veröffentlichungen die Hoffnung, die Werke Minnie Groschs wieder in Erinnerung zu bringen, zumal die Schauplätze ihrer Geschichten in Mainz und in der näheren Umgebung zu finden sind.
Inzwischen hat Lea F. Müller auch die letzte Ruhestätte der Schriftstellerin und deren Angehörigen auf dem Gonsenheimer Friedhof ausfindig gemacht. Sie fand das Grab und den Grabstein stark verwittert und die Schriften kaum noch leserlich vor.
Im Rahmen ihres kommunalpolitischen Engagements will sich Lea F. Müller auch dafür einsetzen, dass eine neue Straße nach Minnie Grosch benannt wird, so wie man auch bereits ihrer Schwester, und der Malerin Sophie, im Wohngebiet Krongarten gedachte.