Dieses Getränk ist etwas Besonderes, blauer Genuss im Tintenfass. Entwickelt haben den Gin drei Mainzer.
Von Julia Bernigau
Volontärin
Eine „geheimnisvolle Blüte” aus Asien erzeugt bei der „Tinte Gin“ die blaue Farbe.
(Foto: Edelranz)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MAINZ - Mit Tinte Gin von „Edelranz“ lassen sich zwar keine romantischen Briefe verfassen, doch mit dem passenden Tonic Water regt es vielleicht die Fantasie an. Der Wacholderschnaps wird in einem Tintenfässchen verkauft und ist mit seiner blauen Farbe durchaus ein Hingucker.
Die Idee zu dem dunkelblauen Gin kam Gründer Florian Polakovski vor drei Jahren. Der Mainzer hat über zehn Jahre Erfahrung als Barmann und Barchef und lebt die Leidenschaft für kreative Cocktails auch in seiner Freizeit aus. „Ich brauchte noch spontan ein Geschenk und da entstand quasi der Prototyp von Tinte Gin“, sagt Polakovski. Der blaue Gin kam bei seinen Freunden sofort gut an und damit war der Grundstein für das Unternehmen „Edelranz“ geschaffen.
Zusammen mit seinen Freunden Alexander Petruschin und Kadi Kamara gründete Polakovski im Oktober dieses Jahres „Edelranz“. „Wir sind offen, schließen niemanden aus und vereinen Gegensätze. Das wollen wir im Firmennamen „edel“ und „ranz“ zum Ausdruck bringen“, erklärt Mitgründerin Kamara die Namenswahl. Mit ihrem ersten Produkt wollte das Trio bewusst zehn Botanicals (Gewürzaromen) aus fünf Kontinenten in einer Flasche vereinen.
WAS IST DRIN?
Tinte Gin enthält unter anderem folgende Botanicals (Aromen):
Australien: Zitronen-Espenblätter, Akazienblüten
Europa: Wacholder
Amerika: Goldmelissenblütenblätter
Asien: Süßholzwurzel
Afrika: Rotsandelholz, Bukkoblätter
„Wir haben knapp drei Jahre lang das Flaschendesign und den Gin weiterentwickelt. Nach über 60 Brennversuchen wurde aus dem Prototypen endlich ein Produkt, das uns nicht nur begeistert, sondern gleichzeitig die gesamte Edelranz-Philosophie in sich verkörpert“, sagt Polakovski, der als Einziger die exakte Rezeptur kennt. Der Gin sei durch den schonenden Destillationsprozess weich und eigne sich für Gin-Liebhaber und solche, die es noch werden wollen.
Das herausstechende Merkmal – die tiefblaue Farbe – wird durch eine „geheimnisvolle Blüte“ aus Asien erzeugt, die empfindlich auf jede Veränderung des pH-Wertes reagiert. „Das ist Besonderheit und Schwierigkeit zugleich. Denn es hat sich jede Veränderung in der Rezeptur auf die Farbe ausgewirkt, es war also nicht leicht, die intensive Farbe zu erhalten“, sagt Polakovski. Die Besonderheit: Sobald der Gin sich mit Tonic Water vermischt, nimmt das Getränk eine violette Farbe an.
Der Gin ist bereits in Mainzer Bars (unter anderem Citrus, Le BonBon, Laurenz) und vereinzelt in Geschäften (Luups, Klotz & Quer, Destille) erhältlich. Im Online-Shop ist die 0,5-Liter-Flasche für 42,90 Euro erhältlich. „Wir wollen zunächst den Gin auf dem europäischen Markt etablieren, vereinzelte Anfragen gab es bereits. Doch haben wir auch ein bis zwei neue Produkte im Kopf, auch soll es Tinte Gin in einer 200-Milliliter-Ausführung geben“, sagt Polakovski.