Ruhiger Geist auf bewegtem Wasser: On Water Yoga im Mainzer Winterhafen
Von Isabel Linden
Auf dem Surfbrett wird das Halten der Balance bei Yoga-Übungen noch schwieriger. Foto: hbz/Stefan Sämmer
( Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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MAINZ - Yoga ist spätestens jedem ein Begriff, seit die indische Philosophie zum weltweiten Trend über diverse Social-Media-Kanäle stilisiert wurde. Die Kombination aus gymnastischen Übungen und meditativen Ansätzen soll Körper, Geist und Seele in Einklang bringen und so Selbsterkenntnis fördern und entspannen. Wie begeisternd Yoga sein kann, zeigten neun Mainzerinnen am Sonntagnachmittag am Winterhafen, indem sie akrobatische Figuren auf Surfbrettern mitten auf dem Wasser vollführen.
In Kooperation mit dem Mainzer Wassersport-Verein „On Water“ realisierte die ausgebildete Yogalehrerin Lisa Kauff hier das Konzept „Monkey Yoga goes on Water“.
Auf Surfbrettern des On Water Vereins gewöhnten sich die Kursteilnehmerinnen zunächst bei einer Einheit Stand Up Paddeling (SUP) an die Bewegungen des Brettes auf dem Wasser . Wem das stehende Paddeln noch zu wenig Koordination abverlangte, wurde bei der Yogaeinheit im Anschluss genügend gefordert. Hochkonzentriert, um nicht ins Wasser zu fallen, folgten die Teilnehmerinnen den Anweisungen von Kauff. Eine Stunde lang wurde fließend zwischen verschiedenen Figuren, bei welchen einzelne Körperteile halsbrecherisch verdreht wurden, gewechselt. Spaziergänger und Jogger blieben erstaunt stehen, um das Spektakel zu betrachten.
Yoga soll entspannen, doch das heißt nicht, dass es nicht körperlich fordert. „Nach meinem ersten Kurs tat mir jeder Muskel weh, obwohl ich davor ein Jahr lang intensiven Kraftsport betrieben habe“, sagt Teilnehmerin Katharina. Auf dem Wasser kommt hinzu, dass man die Bewegungen der Wellen ausgleichen muss, was eine zusätzliche Anstrengung bedeutet.
ANMELDUNG
Kommende Termine: Donnerstag, 20. Juli, Outdoor Power Yoga im Volkspark; 19 bis 20 Uhr
Anmeldung: Über Facebook @MonkeyYogaMainz
Kosten: frei wählbar/Spende
Fitnesslevel: Anfänger bis Fortgeschrittene
Zielgruppe: alle Altersklassen (m/w)
„Man darf Yoga nicht als rein körperliche Erfahrung betrachten“, sagt Kauff später. „Es ist die Kombination aus körperlichen Übungen und geistiger Konzentration, die helfen, sich selbst zu erkennen und anzunehmen, wie man ist.“
Ursprünglich übte die studierte Betriebswirtin selbst einen stressigen Beruf aus, der sie an ihre körperlichen und geistigen Grenzen trieb. In Yoga fand sie vor acht Jahren einen Ausgleich. Mit ihren Kursen möchte sie Menschen inspirieren und motivieren. Dafür hat sie eine Reihe verschiedener Konzepte erarbeitet. Bei Yoga & Whine im „Sonnengruß“ die Weinberge hinabschauen, bei „Charity Yoga“ in der Opel Arena etwas Gutes tun, oder beim „Outdoor Power-Yoga“ im Volkspark im Herabschauenden Hund den Tagesstress abschütteln. „Monkey Yoga“ ist Kauffs Herzensprojekt. Monkey, das englische Wort für „Affe“, ist dabei eine Metapher für den ruhelosen Geist. Ideen, Pläne, Sorgen und Ängste, die wie tollende Affen im Kopf umherschwirren, sollen durch Yoga zur Ruhe gebracht werden.