Rückbau der alten Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden läuft
Auf der neuen Brückenhälfte der A643 rollt der Verkehr. Die alte Schiersteiner Brücke steht derweil im Zentrum der Aktivitäten des Brückenbauteams von Hessen Mobil. Auch hier ist jede Menge los.
Von Birgit Emnet
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
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WIESBADEN - Auf der neuen Brückenhälfte der A643 rollt der Verkehr. Die alte Schiersteiner Brücke steht derweil im Zentrum der Aktivitäten des Brückenbauteams von Hessen Mobil. Auch hier ist jede Menge los. In diesem Abschnitt des Mammutprojektes, dessen Fertigstellung auf 2021 terminiert ist, geht es indes um Abbrucharbeiten. Bevor die zweite Brückenhälfte zwischen den Landeshauptstädten Wiesbaden und Mainz entsteht, muss erst das alte Bauwerk aus dem Jahr 1962 verschwinden. Das soll bis zum Herbst dieses Jahres erledigt sein. Also sind die Arbeiter derzeit emsig dabei, die Brücke zu „leichten“, also von allem möglichen Beiwerk zu befreien, damit dann größere Betonstücke abgebrochen werden können.
Diese Art des Rückbaus, bei einem Gebäude würde man von Entkernung sprechen, umfasst laut Veit Göbel, Pressesprecher von Hessen Mobil, zum Beispiel den Abbau der Schilderbrücken, Leitplanken und Geländer. Derzeit wird die Asphaltdecke der Fahrbahn auf der alten Brücke abgefräst, Betonschutzwände, die die Richtungsfahrbahn abtrennen, werden abgebrochen.
Abbrucharbeiten in elf Abschnitte eingeteilt
„Aktuell entfernen wir auch die Fahrbahnabdichtungen, die gesammelt und dann abgefahren werden“, berichtet Göbel. Sichtbar ist jedenfalls, dass die Randbereiche, nämlich Geh- und Radweg, teils abgetrennt sind, und somit die äußeren Brückenteile, im Fachjargon „Kappen“ genannt, nach und nach verschwinden.
Die Arbeiten an der Schiersteiner Brücke sollen 2021 abgeschlossen sein. Foto: Sascha Kopp
Die Abbrucharbeiten laufen seit Freigabe der ersten Brückenhälfte im November 2017. Grundlage für den Abbruch stellt ein Abbruchkonzept dar, berichtet Göbel, das die Arbeiten in elf – räumliche – Abschnitte unterteilt.
Ein großer Meilenstein wird vom Pressesprecher von Hessen Mobil für Februar angekündigt: Dann werden, analog zum „Einschwimmen“ der neuen Brückenteile, zwei je 120 Meter lange Stahlteile ausgeschwommen, mit einem Ponton ans Ufer gebracht und dort zerkleinert. Abschließend werden noch die Pfeiler und die Fundamente entfernt. Die bestehenden Flusspfeiler werden ertüchtigt und müssen nicht erneuert werden.
Das Ausschwimmen der Betonteile aus der alten Brücke ist allerdings witterungsabhängig – ähnlich wie damals beim Einschwimmen der beiden Brückenteile für die neue Brückenhälfte, die mehrfach wegen Niedrigwassers verschoben werden musste.
Seit November 2017 wird also der Verkehr über die erste neue Teilbrücke über den Rhein geleitet, die zweite soll bis 2021 fertig sein. Dann wird die A643 hier sechsstreifig sein. Die Gesamtkosten sind mit 216 Millionen Euro beziffert.
Zur gegenwärtigen Situation heißt es beim benachbarten rheinland-pfälzischen Landesbetrieb Mobilität (LBM): „Der Verkehrsfluss hat sich, wenn auch überschaubar, zum Positiven verändert.“ Mit Eröffnung der ersten neuen Teilbrücke ist eine Engstelle verschwunden. Bei der Auffahrt von Mainz nach Wiesbaden gibt es allerdings eine Umleitung. Sie ist laut LBM im Berufsverkehr „sehr stauanfällig”.