Sebastian W. Wagner steht mit seinem neuen Live-Thriller-Hörspiel in den Startlöchern. In „Narren Freiheit“ lässt er Kommissar Maywald im Fastnachtsmilieu ermitteln.
Von Fred Balz
Es bleibt spannend für Kommissar Maywald. Im neuen Live-Thriller-Hörspiel von Sebastian W. Wagner hat es der Ermittler mit einem eiskalten Killer zu tun. Im Oktober soll das Hörspiel im Frankfurter Hof auf die Bühne kommen.
(Foto: Showbühne)
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MAINZ - Es brennt in der Wagenhalle des MFV, dem Mainzer Fassenachtsverein. Davor liegt Wagenbauer Dietmar Wiesner. Erschossen. Ein Mord, der als Abschreckung dienen soll. Denn Michael Bär vom Verwaltungsrat der LBBW ist einem Geschäft auf der Spur, das Geld auf Briefkastenfirmen verschoben hat. Davon zu wissen ist lebensgefährlich ... Das neue Live-Thriller-Hörspiel von Sebastian W. Wagner steht in den Startlöchern. Kommissar Maywald hat es diesmal mit einem Killer zu tun, der aus Leidenschaft tötet. Eiskalt. Mit einer besonderen Waffe.
Wagner, der rührige „Showbühne Musicals“-Kopf, muss geahnt haben, dass das Krimi-Hörspiel „Mords Stimmung“ im Herbst 2019 im Frankfurter Hof ein „Zuhörererfolg“ wird, sonst hätte er nicht an einer Fortsetzung gearbeitet. Bereits im Sommer 2019 entstand im Urlaub seine Idee für „Narren Freiheit“. Fünf Monate Tüftelei stecken im symphonischen Live-Thriller-Hörspiel „Narren Freiheit“. Neben skurrilen Mordfällen, die Kommissar Maywald (Patrick Twinem als gewichtiger Ermittler) zu lösen hat, gibt es zahlreiche Mainzer Charakterköpfe, die man zu kennen glaubt.
32 Musikstücke beinhaltet die 160-seitige Partitur für Blasorchester und Kammerchor. Unter anderem hat Wagner fürs Orchester neue Spieltechniken entwickelt, die bereits geprobt wurden. Die jungen Musiker übten zuhause.
Interessant ist das Wirken des Kammerchors. Orffs „Carmina Burana“ lässt in den verworren rhythmischen Melodien der acht Lieder grüßen: Die Sänger und Sängerinnen müssen sich unter anderem mit lateinischen Textpassagen auseinandersetzen.
Für die bereits aus „Mords Stimmung“ bekannten Sprecher hat Wagner ein 70-seitiges Drehbuch geschrieben. Im zweistündigen Thriller sollen sich, wie bereits im Vorgänger, Humor, Spannung und gegen den Strich gebürstete Stadtbezüge neben einer emotionalen Geschichte behaupten. Und nachdem die Stormtrooper in „Star Wars“ bereits über „Eis-Waffen“ verfügten, wird auch in „Narren Freiheit“ mit kaum nachzuweisenden Projektilen aus Eis getötet.
Gruselmaschine sorgt für Spannung
Das Geräusche machen überlässt Wagner einem Fachmann, da er bereits mit Dirigat, Tonregie und einer Schauspielrolle gefordert ist. Zudem hat er die Gruselmaschine (einem Hähnchengrill ähnelndes Konstrukt aus Gitarrensaiten, Metallketten, Klemmen, Tacker und Schraubenzieher samt Tonabnehmern) entwickelt. Diese soll durch Geräusche Spannungseffekte erzielen und wird vom Geräuschemacher bedient, der mit 250 verschiedenen Geräuschen ein realistisches Klangbild erzeugen soll.
Welchen Spagat Wagner vollbringt, um seine Beiträge zu koordinieren, dürfte spannend werden. Anstelle von Gerd Greis wird er diesmal das 80-Personen-Orchester inklusive Kammerchor dirigieren. Nun hofft der Verein, das Stück im Herbst trotz Corona aufführen zu können. Anfang des Jahres hatte Daniela Wagner das Logo für „Narren Freiheit“ entwickelt und den Flyer samt Ausschreibung für Chor und Orchester erstellt.
Die Wagners bleiben aber trotz Absagerisiko entspannt. „Es kommt, wie es kommen soll!“
An den Terminen im Frankfurter Hof (2. Oktober) und in der Sängerhalle Saulheim (6. und 7. November) wird erstmal festgehalten. Über alternative Aufführungskonzepte wird nachgedacht. Dennoch wird es nicht einfach, das fast 90-köpfige Ensemble auf Abstand zu halten.