Mit Musik helfen: Konzert in Rheingoldhalle für Ukraine
Initiator Mihail Katev zum Benefizkonzert am Mittwoch, 16. März, für die Ukraine in der Mainzer Rheingoldhalle. Erlös geht an den Verein „Armut und Gesundheit“.
Mihail Katev ist Violinist und Konzertmeister im Philharmonischen Staatsorchester.
(Foto: Staatsorchester Mainz)
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MAINZ - An diesem Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr, findet in der Rheingoldhalle ein großes Benefizkonzert für die Ukraine statt; mit Werken von Beethoven und dem ukrainischen Komponisten Boris Lyatoshinsky. Mainzplus Citymarketing hat dafür den Kongress-Saal kostenlos zu Verfügung gestellt. Initiiert wurde das Konzert von Mihail Katev, Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz.
Herr Katev, Sie sind der Initiator des Benefizkonzerts. Wie kam es dazu?
Nach Kriegsausbruch war ich sehr aufgewühlt. Ich habe selbst Bekannte in Charkow. Eine unserer ersten Geigerinnen im Orchester ist Ukrainerin. Wir mussten etwas machen. Mit der Geige kann man nicht an der Front kämpfen. Aber die Musik ist immer dazu da, den Menschen in schwierigen Situationen Halt zu geben. Das können wir jetzt den Zuhörern geben und dazu noch etwas Gutes tun. Den Leuten in der Ukraine mit dem zu helfen, was sie am dringendsten brauchen. Ich hatte Frau Mailahn, Geschäftsführerin von Mainzplus Citymarketing, angerufen, und sie war sofort von dem Benefizprojekt begeistert. Die Idee habe ich meinen Musikerkollegen präsentiert, praktisch über Nacht war das ganze Orchester dabei. Wir werden wahrscheinlich sogar eine größere Orchesterbesetzung haben als normal. Alle wollen unbedingt mitmachen und unterstützen.
Sie stammen aus Bulgarien. Haben Sie Erkenntnisse über die Situation ukrainischer Flüchtlinge dort?
Flüchtlinge kommen über Rumänien nach Bulgarien. Es ist ein unglaublicher Fluss an Menschen, der dort Hilfe sucht. Ich kenne Notsituationen und Versorgungsengpässe noch aus meiner früheren Zeit in Bulgarien. Damals mussten meine Eltern zwei, drei Tage an einer Tankstelle auf Sprit oder mit einem Coupon für 100 Gramm Wurst zehn Stunden in einer Schlange warten. Das ist schon schlimm genug ohne Krieg. Und jetzt noch die ganze Zerstörung und das Leid in den zerstörten ukrainischen Städten. Mir war klar, wir müssen da helfen. Ich bin fest überzeugt, dass die Mainzer gemeinsam etwas schaffen können.
KARTEN
Benefizkonzert Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr, Rheingoldhalle; Tickets: 10 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühren u.a. im Mainz Store (Markt 17)
Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung in der Ukraine in unserem: Live-Blog Alle Hintergründe zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem: Dossier
Wofür werden die Erlöse verwendet?
Sie gehen an den Verein „Armut und Gesundheit“ von Gerhard Trabert. Trabert und sein Team sind ja mit Hilfseinsätzen an der polnisch-ukrainischen Grenzen und wissen deshalb genau, was die Menschen dort brauchen. Man kann sicher sein, dass jeder Cent an die benötigten Sachen gehen wird. Auch in meiner Familie sind alle dabei zu helfen. Meine Töchter wollen mit ihren Instrumenten in der Stadt spielen und Geld sammeln. Der Vorverkauf für das Konzert läuft sehr gut. Es ist wunderschöne Musik, die unter die Haut geht. Es ist angesichts der Gräueltaten in der Ukraine eine Pause für die Seele, und gleichzeitig kann man den Menschen dort helfen.
Das Interview führte Michael Jacobs.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 15.03.2022 um 01:20 Uhr publiziert.