Christian Hartmann, neuer Sprecher der Wirtschaftsjunioren, will als Gründer von „Un-Ruhe-Stand“ Menschen am Ende des Erwerbslebens dabei helfen, Tagesstrukturen aufzubauen. Foto: Christian Hartmann
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MAINZ - Sich ehrenamtlich engagieren, mitmischen, etwas bewegen – für Christian Hartmann gehört das zum Leben dazu.
Und das, obwohl er schon zwei Jobs hat. Der 37-Jährige ist zum einen Projektleiter bei dem Wiesbadener Versandhändler Promondo, nebenher hat er aber auch ein eigenes Business gestartet: „Un-Ruhe-Stand“ nennt sich sein Unternehmen. Hier will der Diplom-Kaufmann Menschen beim Übergang in die Rente und das Leben nach dem Erwerbsleben zur Seite stehen.
Dabei seien es nicht selten auch Unternehmen und Behörden, die ihn buchten, um für Angestellte, die kurz vor dem Ruhestand stünden, ein Angebot zu schaffen. „Ich helfe dabei, sich eine Tagesstruktur aufzubauen“ erklärt er. Über Engagement in Vereinen oder im sozialen Bereich könne das oft gelingen. Und nicht selten ergäben sich durch die Arbeitsgruppen in den Unternehmen auch Freundschaften, die übers Arbeitsleben hinaus andauerten und so für Abwechslung im Ruhestand sorgten.
Die gesamte Spanne des Erwerbslebens im Blick
Wenn er im Job also den angehenden Rentnern Gutes tun will, hat er im Ehrenamt das andere Ende der Berufstätigensparte im Blick – nämlich diejenigen, die gerade in ihre Karriere starten möchten oder gestartet sind.
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Die Wirtschaftsjunioren Mainz (Rheinhessen) haben zur Zeit etwa 140 Mitglieder.
Der erste Gästeabend in neuem Format findet am Mittwoch, 26. April, 19 Uhr, im Coworking M1, Anni-Eisler-Lehmann Straße 3, 55122 Mainz, statt.
Die Ignition findet am Samstag, 28. Oktober, statt.
Infos: www.wj-mainz.de
Christian Hartmann ist der neue Sprecher der Wirtschaftsjunioren Mainz/Rheinhessen. Nach drei Jahren im Vorstand wurde er jetzt für ein Jahr zum Sprecher bestimmt – und in dieser Position hat er sich einiges vorgenommen. Er mag es, Menschen mitzunehmen, selbst etwas auf die Beine zu stellen: Nachdem er in seiner Heimat Siegen bereits 16 Jahre in der Kirchenarbeit tätig war, wollte er sich in seinem neuen Zuhause Mainz ebenfalls engagieren – und kam so zu den Wirtschaftsjunioren.
Hier hat er sich für sein Amtsjahr vor allem eines vorgenommen: „Mehr Menschen zum Mitmachen zu bewegen.“ Er möchte bereits vorhandene Mitglieder reaktivieren, auch neue finden. „Wir müssen uns als Wirtschaftsjunioren mehr bekannt machen.“ Kooperationen mit der Uni, unter anderem ein Industrietag, gehören dazu, aber auch Aktionen in Schulen. Bislang seien die Wirtschaftsjunioren mit einem Projekt in der IGS Nieder-Olm vertreten. „Hier gibt es für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Ärzten, Rechtsanwälten, Steuerberatern und anderen aktiven Wirtschaftsjunioren über die Berufsbilder zu sprechen“, erklärt er. Schade sei es, dass bislang nur die IGS Nieder-Olm Interesse an dem Angebot gezeigt habe.
„Wir müssen die Leute schon lange bevor sie 30 sind, auf uns aufmerksam machen“, betont er. Ideen, wie Gründer und Jungunternehmer Kontakt zu den Wirtschaftsjunioren aufbauen können, gibt es seit Jahren – einige davon sollen nun einen neuen Anstrich bekommen. Der Gästeabend beispielsweise, der bislang in einem mexikanischen Restaurant stattgefunden hat, wird ins „Coworking M1“ verlegt. „Dort treffen wir auf die Menschen, die zu uns passen“, sagt er. Noch eine Neuerung könnte bald Realität werden: „Ein Businesslunch, zu dem alle, die uns kennenlernen möchten, dazu kommen und ganz unverbindlich ins Gespräch kommen können.“ „Wir werden über verschiedene Veranstaltungsformate herausfinden, wen wir erreichen können.“ Die Treffen des Arbeitskreises Existenzgründung, bei dem sich Gründer mit ihrer Idee unter anderem Bankern, Steuerberatern oder Anwälten vorstellen und sich Tipps abholen können, soll es weiterhin geben. Und auch die Existenzgründermesse Ignition sei nach wie vor gesetzt. Die Startermesse, die bislang im Rahmen der Rheinland-Pfalz Ausstellung ausgerichtet worden war, erhält einen neuen Schauplatz: „Wir werden die Messe, auf der sich Jungunternehmer aus der Region präsentieren können, an die Ignition andocken“, kündigt er an.
Bei all den Aktivitäten hat er auch diejenigen im Blick, die eigentlich den Wirtschaftsjunioren eigentlich schon entwachsen sind: die Über-40-Jährigen. Die seien schließlich nicht nur als Fördermitglieder, sondern vor allem auch wegen ihrer Expertise und ihrer Erfahrung gefragt und gerne gesehen.