Mann im Rhein – Rettungseinsatz am Mainzer Adenauer-Ufer
Ein angetrunkener Mann wollte sich im Rhein abkühlen - und löste damit einen Einsatz von Polizei und Feuerwehr aus.
Von Nicholas Matthias Steinberg
Lokalredakteur Mainz
(Symbolfoto: Harald Kaster)
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MAINZ - Er wollte sich nur kurz im Rhein abkühlen, ahnte jedoch nicht, dass er sich dabei in Lebensgefahr begab: Ein 36-jähriger Mann hat am Dienstag gegen 14.30 Uhr einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Bereich des Adenauerufers ausgelöst. Über den Notruf verständigten Passanten die Leitstelle des Mainzer Polizeipräsidiums. Umgehend machten sich mehrere Streifen auf den Weg. Auch die Wasserschutzpolizei wurde alarmiert.
Als die Beamten vor Ort eintrafen, hielt sich der Mann im Wasser an der Kaimauer fest. Die Beamten warfen ihm einen Wurfsack mit Leine zu, um zu verhindern, dass der Mann abtreibt oder von der Strömung mitgerissen wird. Auch ein Jetski-Fahrer wurde auf die Situation aufmerksam und wollte dem 36-Jährigen aus dem Wasser helfen. Dieser gelangte jedoch kurz darauf wieder selbstständig zurück an Land.
Viele Menschen unterschätzen, wie gefährlich der Rhein ist
Bei seinem Sprung in den Rhein trug der Mann glücklicherweise keine schwereren Blessuren, sondern nur kleinere Schürf- und Schnittwunden zu. Wie sich später herausstellte, war er zum Abkühlen in den Fluss gesprungen. Laut Polizei war er leicht alkoholisiert. Die Behörden prüfen nun, ob sie dem Betroffenen die Kosten des Einsatzes in Rechnung stellen. Denn Wasserrettungen sind aufwendig. Neben der Polizei an Land werden stets auch Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und Rettungsdienste hinzugezogen.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Fälle, bei denen Menschen auch im innerstädtischen Uferbereich zum Abkühlen in den Rhein gingen und die Gefahren im Fluss, insbesondere Strömung und Sogwirkungen, unterschätzten. Wegen der hohen Dichte an Anlegestellen, Brücken und Häfen ist das Baden im Stadtgebiet daher generell verboten; von Rheinkilometer 497, oberhalb der Winterhafen-Einmündung, bis Stromkilometer 503, etwa drei Kilometer hinter dem Zollhafen. Die Gefahren würden auch von geübten Schwimmern schnell unterschätzt, erklärt die Polizei. Es kam auch bereits zu tödlichen Badeunfällen im städtischen Uferbereich. So etwa im Juni 2019, als ein 16-Jähriger sich abends an den Treppen am Kaisertor im Rhein abkühlen wollte und unterging.
Der Fall vom Dienstag verdeutliche noch einmal, dass es immer wieder Menschen gebe, die die Gefahren unter- und sich selbst überschätzten, sagt Klaus Schniering, Sprecher der Wasserschutzpolizei (WSP) Rheinland-Pfalz. Gerade im Sommer hätten die Beamten die Uferbereiche verstärkt im Blick.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.06.2021 um 10:17 Uhr publiziert.