Mainz:Nachwuchsschauspieler zeigen William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“
Von Nicole Weisheit-Zenz
Die farbenfrohen Kostüme der jungen Schauspieler bildeten einen Blickfang. Foto: hbz/Wallerius
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MAINZ - MAINZ. So eisig die Winternächte draußen waren, so heiß ging es zu im Saal: In der Alten Waggonfabrik wurde am Wochenende „Ein Sommernachtstraum“ aufgeführt. Rasant und rauschhaft dargeboten, handelte das sehenswerte Stück von Liebessehnsucht und dem Theater mit seiner illusionären Kraft. Zehn junge Darstellerinnen und zwei Darsteller der Mainzer „Musical Arts Academy of the Performing Arts“ zeigten die Komödie von William Shakespeare und ihr vielseitiges Talent in den Bereichen Tanz, Gesang und Schauspiel.
Viel Szenenapplaus spendeten die Zuschauer schon zur Premiere. Die Regie lag in den Händen von Ulrich Cyran, die Choreografie übte Chris Ertelt mit dem Ensemble. Einen Blickfang bildeten die Kostüme – mal betont sexy, mal mit Overalls und Polstern – für die Nathalie Meyer verantwortlich ist. Die Musik (Leitung: Thomas Elben) bot eine Mischung aus frechem Gesang und Gitarrenklängen.
Erotik lag in der Luft bei den Tänzen des Elfenkönigspaars Oberon (Léonard Schindler) und Titania (Sarah Steinemer), die allerdings auch zetern und zanken konnten, was das Zeug hielt. In ihrem Hoheitsgebiet, eine Meile von der Stadt entfernt, im Mondschein, traf auch Hermia (Hanna Wendel) heimlich ihren Liebsten. Tugendhaft wollte sie noch „auf Lücke liegen und lieben bis zum Lebensende“. Dagegen haderte Helena (Lea Hieronymus): „Das Glück küsst manche oft und manche nie.“ Wie eine Kompassnadel zum Nordpol fühlte sie sich angezogen von einem Mann, der ihren Gefühlen jedoch nur abweisend begegnete.
Abhilfe schaffen und Amors Pfeil lenken sollte der Liebessaft aus einer Zauberblume. Doch der freche Puck, kess gemimt von Alina Stemmerich, patzte; seine Verwechslung sorgte für amüsante Irrungen und Wirrungen. Mit hohem Körpereinsatz spielten Inés Zatonski und Katharina Sieben die liebestollen Männer Lysander und Demetrius, die nun beide hinter der zuvor verschmähten Helena her waren und sich sogar, in Zeitlupe und mit starker Mimik und Gestik gezeigt, ein Duell lieferten. Titania indes fühlte sich völlig verzaubert von einem Esel, in den Zettel (Marion Gutierrez) verwandelt worden war – mit origineller Maske. Für Lacher sorgte auch das Stück im Stück, das eine Handwerkertruppe in alter Volkstheater-Manier aufführte. Nach stürmischem Beifall als Anerkennung für das Ausbildungsprojekt ist das Ensemble in Vorfreude auf Aufführungen zu den Alzenauer Burgfestspielen im Sommer.