Mainzer Rabanus-Maurus-Gymnasium hat neuen Schulleiter
Der 47-jährige Dr. Ingo Schnell wechselt von der Hochbegabtenförderung des Otto-Schott-Gymnasiums in Gonsenheim an das altsprachliche Gymnasium in der Neustadt.
Von Petra Jung
Lokalredakteurin Mainz
Ingo Schnell ist ein Seiteneinsteiger. Der promovierte Chemiker war früher unter anderem am Max-Planck-Institut tätig, bevor er Lehrer und nun Schulleiter am RaMa wurde.
(Foto: hbz/Jörg Henkel)
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MAINZ - Am Dienstag hat er von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion per Telefon erfahren, dass sein Wechsel von Gonsenheim in die Neustadt perfekt ist. Seit Mittwoch, 11.20 Uhr, sitzt er an seinem Schreibtisch, hat seine erste Dienstbesprechung hinter sich und auch seine E-Mail-Adresse bereits eingerichtet: Dr. Ingo Schnell ist der neue Schulleiter des humanistisch-altsprachlichen Rabanus-Maurus-Gymnasiums (RaMa). Der verheiratete 47-Jährige war zuletzt Leiter der Schule für Hochbegabtenförderung / Internationale Schule am Otto-Schott-Gymnasium (OSG).
Schnell tritt die Nachfolge von Marieluise Noll-Ziegler an, die Ende des letzten Schuljahres nach 13 Jahren als Schulleiterin am RaMa in den Ruhestand, konkret in die Freistellungsphase der Altersteilzeit, gegangen war. Der 1. Stellvertreter Achim Heine hatte damals die Schulleitung am RaMa kommissarisch übernommen.
Das Verfahren zur Wiederbesetzung des Schulleiterpostens hatte sich recht lange hingezogen. Warum das so war, kann Schnell nur vermuten: „Es sind natürlich viele an so einer Entscheidung beteiligt – der Schulträger, die Schule selbst ect. Und das kann dann dauern.“ Neben Schnell gab es noch zwei weitere Bewerber auf die seit 2018 ausgeschriebene Stelle. Ingo Schnell ist ein Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf, unterrichtet die Fächer Chemie und Physik. Dass er kein Altsprachler ist, wie manche vielleicht für das altehrwürdige RaMa erwartet haben, sieht Schnell nicht als Hürde: „So ein Denken wird dem Bild von einer modernen Schule nicht mehr gerecht. Schulleiter sein – das bedeutet vor allem organisatorische Aufgaben. Ich muss nicht der Oberfachmann in allem sein.“ Er erlebe das Innenleben des RaMa als „sehr offen, engagiert, mit einem freundlichen Kollegium.“ Am RaMa gereizt habe ihn, sagt Schnell, dass es sich um eine Schule mit Tradition handele, die gleichzeitig mit der Zeit gehe und sich entwickle.
Aufgewachsen ist der gebürtige Limburger Ingo Schnell in Diez an der Lahn. Nach dem Abitur studierte er in Mainz Chemie, promovierte am Max-Planck-Institut, war ein Jahr lang am „Biochemistry Department“ in Oxford tätig. Nach seiner Rückkehr habilitierte er und entschied sich, in den Lehrberuf zu wechseln. Seine erste Station war die Elly-Heuss-Schule in Wiesbaden, ein bilinguales Gymnasium: „Hessen suchte damals Physiklehrer“, erinnert er sich im AZ-Gespräch. 2007 legte Dr. Schnell die Staatsprüfung fürs Lehramt ab. Seine nächste Station war Schloss Hansenberg im Rheingau, eine Internatsschule für individuelle Begabtenförderung von leistungsmotivierten und sozial engagierten Schülern. Im August 2013 schließlich übernahm Schnell die Hochbegabtenförderung am OSG in Gonsenheim. Dass es dann am Ende mit seinem Wechsel ans RaMa doch schnell ging – darunter, versichert er, sollen seine ehemaligen OSG-Schüler nicht leiden: „Nur weil ich jetzt in der Innenstadt arbeite und nicht mehr in Gonsenheim, bin ich ja nicht aus der Welt.“
Am Gutenberg-Gymnasium wird Stelle wohl 2020 besetzt
Unterdessen dreht sich an einem weiteren städtischen Gymnasium in Mainz das Personalkarussell. Am Gutenberg-Gymnasium war die bisherige Schulleiterin Ulrike Stephan-Emrich zu Beginn des aktuellen Schuljahres in den Ruhestand gegangen, die Geschäfte führt derzeit der 1. stellvertretende Schulleiter. Bei der ADD sagt man auf Anfrage zur Besetzung der Leitung am Gutenberg, die Stelle sei ausgeschrieben. „Und wir sind zuversichtlich, die Stelle zum 1. August 2020 besetzen zu können“, so Eveline Dziendziol von der ADD-Pressestelle.