Jede Menge gute Laune war garantiert, als der MNC mit hauseigenen Künstlern und renommierten Gästen dem Publikum seiner Prunkfremdensitzung einen gelungenen Mix servierte.
Von Eva Kütscher
Entpuppten sich als allerliebst: die jungen Damen vom Tanzcorps Rot-Weisse Funken Frickhofen.
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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MAINZ - Renommierte Gäste und hauseigene Künstler – der Mainzer Narren Club (MNC) setzte bei seiner Prunkfremdensitzung am Freitagabend im Schloss auf eine gelungene Mischung.
Politik
Das große Thema des Abends war der Klimawandel. Statt „Fridays for Future“ waren aber „Friday für Helau“ oder „Fastnacht for future“ das Motto. Sogar Greta Thunberg war zu Besuch: In einer Mischung aus Kokolores und Politik parodierte Florian Sitte die junge Schwedin und zog mit ihren zwei Zöpfen Parallelen zu Pippi Langstrumpf. Nur, dass sie eben anstatt eines Äffchens und eines Pferds nur ein Protest-Schild besitze. Mit seiner Forderung eines Verbots von Handkäs mit Musik und seinen Witzen über Amerika erntete Sitte den Tuschrekord des Abends.
Auch der Protokoller Matthias Flach streikte für mehr Helau, Meinungsfreiheit und Kritik. Neben dem Klimaschutz witzelte er über die Weltpolitik, die Föhnfrisur von Donald Trump, er ließ Eintracht Frankfurt aus der Liga fliegen und erteilte Erdogan EU-Verbot.
Kokolores
Matthias Bott, Sitzungspräsident des MNC höchstselbst, schilderte als Meenzer Nachtkappe sein Leben als Junggeselle, der mit seiner Mutter in einer WG wohnt.
Als ebenfalls arbeitslos und auch noch Single gab sich Theologe Sebastian Moll. Der Doktor der Theologie unterhielt das Publikum mit seinem Halbwissen über Frauen, seinem Versuch, Unternehmensberater zu werden und einer Eintagsfliege, die nach Donald Trump benannt ist.
WER WAR NOCH DABEI?
Musik: HeDiMeenzer, Sonoras unter der Leitung von Bodo Christmann, der Musikzug Thomas Hofmann, Peter „Pit“ Rösch mit den Schwellköpfen, die Altrheingarde aus Ginsheim.
Politik: Bernhard Knab als Deutscher Michel und das Prinzenpaar Jacqueline I. und Heinrich II. mit ihrem Hofstaat.
Nicht gerne 50 Jahre alt wurde Ernst Lustig, den Jürgen Wiesmann spielte. In kunterbuntem Wellness-Kostüm ließ er sich über die Geburtstagspläne seiner Ehefrau aus.Adi Guckelsberger trat wie gewohnt als Nachtwächter in die Bütt. Dort ließ er vom Publikum seine Sätze in Reimen beenden.
Musik
Ihr geht’s gut, wenn sie ein Meenzer ist: Julia Döring vom MCC interpretierte musikalische Klassiker neu und sang sich als Helga durch das Publikum.
Auch die Altrheinstromer erhielten für ihre Neuinterpretationen Standing Ovations. Die drei Dienstleister mit Herz kamen mit dem Radl und betonten: echte Meenzer sind die besten.
Die Hofsänger ließen ihren Gesängen gleich Taten folgen. Sie verliehen den goldenen Mainzelmann für „besondere“ Leistungen. Dabei parodierten sie Katrin Eder und ihre Verkehrspolitik, aber auch andere Politiker bekamen ihr Fett weg.
Tanz
Gleich zweimal bezauberten die jungen Damen des RW Funken Frickhofen unter der Leitung von Nadine Reusch und Christine Lahnstein das Publikum. Die Garde in rot-weiß legte einen Wahnsinnsspagat hin, während die Showtanzgruppe unter dem Motto „Entpuppt, das bin ich“ sich in atemberaubenden Glitzer-Kostümen von der Raupe zum Schmetterling verwandelte.
Fazit
Eine gelungene Sitzung. Besonders Sitzungspräsident Matthias Bott sorgte mit seiner ansteckend guten Laune und mitreißenden Anmoderation für ausgelassene Stimmung, die selbst das Mainzer Prinzenpaar lobend erwähnte.