Mainz überschreitet Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen
Zum ersten Mal haben sich mehr als 50 Mainzer pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Bereits am Freitag hatte die Stadt die Maßnahmen verschärft.
Von Julia Sloboda
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Mörfelden-Walldorf ist wegen eines Corona-Ausbruchs in einer Kita am stärksten von Infektionen betroffen.
(Foto: Romolo Tavani - stock.adobe)
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MAINZ - Die Stadt Mainz hat zum ersten Mal den Sieben-Tage-Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium teilte am Sonntagmittag den Wert von 57 für die Landeshauptstadt mit. Über das Wochenende vermeldete das Ministerium zudem 62 neue Corona-Fälle für die Stadt Mainz. Die hatte bereits am Freitag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass sie ihre Corona-Ampel schon auf Orange gestellt habe.
Beim dreistufigen „Corona Warn- und Aktionsplan RLP" der rheinland-pfälzischen Landesregierung wird die orangene Gefahrenstufe erreicht, wenn der Sieben-Tage-Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen größer als 35 ist. Die Stadt Mainz entschied sich in der vergangenen Woche schon nach drei Tagen, verschiedene Maßnahmen einzuleiten.
Alkohol darf nach 0 Uhr nicht mehr verkauft werden
Seit Samstag, 0 Uhr galt deshalb, dass bei Privatveranstaltungen nur noch bis zu 25 Personen gleichzeitig anwesend sein dürfen. Zuletzt durfte die Gästeliste hier mit 75 dreimal so lang sein. Bei öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wurde die zulässige Gästezahl ebenfalls deutlich herabgesetzt - von 250 auf 75. Diese Beschränkung gilt für Veranstaltungen, bei denen es keine fest zugeordneten Sitzplätze gibt, die eine Kontaktnachverfolgung ermöglichen würde. Eine weitere Maßnahme der städtischen Allgemeinverfügung, die die bestehende Corona-Verordnung des Landes ergänzt, sieht ein Verkaufsverbot für Alkohol in der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr morgens vor. Das gilt für den Ausschank in Restaurants, Kneipen oder Cafés, aber auch für den reinen Verkauf in Supermärkten, Tankstellen oder Kiosken. Der dritte Schritt der Maßnahmen sieht vor, dass Bordelle und Prostitutionsbetriebe in Mainz auch weiterhin geschlossen bleiben müssen.
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Nun hat der Inzidenzwert zum ersten Mal die 50 überschritten. Oberbürgermeister Michael Ebling hatte bereits am vergangenen Freitag gesagt, dass man mit der Annahme lebe, dass die Ampel auch auf Rot gehen könne. „Rot ist nicht in weiter Ferne“, hatte Ebling gesagt und weitere schnelle und zielgenaue Maßnahmen angekündigt.
Beim „Corona Warn- und Aktionsplan RLP“ wird die „Alarmstufe Rot“ erreicht, wenn der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner an mehr als fünf Tagen überschritten wird. Dann werden folgende Maßnahmen vom Land als Empfehlung genannt: Verschärfung der Personenbegrenzung auf eine Person je 20 Quadratmeter; Kontaktbeschränkung auf maximal fünf Personen; Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen im öffentlichen Raum; Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht an Schulen; Etablierung von Notbetreuungen; Entscheidung über Maskenpflicht auch an festem Platz bei Veranstaltungen; weitere Reduzierung von erlaubten Veranstaltungsgrößen auch für private Feiern; Schließung einzelner gesellschaftlicher und gewerblicher Bereiche sowie die Entscheidung über Sperrstunden.