Mainz: Idioma und Thomas Bachmann entfalten bei„Jazz im Lomo“ chillige Rhythmen mit tollem Sound
Von Manuel Wenda
Thomas Bachmann (2.v.r) setzt mit Lukas Moriz (v.l.), Eduardo Sabella und Pit Marquardt Akzente. Foto: hbz/Judith Wallerius
( Foto: hbz/Judith Wallerius)
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MAINZ - Zum zweiten Mal in diesem Jahr öffnete die Lounge im Gewölbekeller ihre Pforten für die Reihe „Jazz im Lomo“, die das Kollektiv Tonkult ins Leben gerufen hat. Ziel der aus Mainzer Jazzern bestehenden Initiative ist es, das Genre in seiner ganzen Vielfalt zu präsentieren und Musikern weitere Inspirationsquellen zu erschließen. Der Gedankenaustausch soll auf diese Weise gefördert werden, „neue Mitglieder sind im Verein jederzeit willkommen“, sagt Pianist Nico Hering.
Mit dem Gewölbekeller im Lomo am Ballplatz hat Tonkult einen sehr attraktiven Veranstaltungsort gefunden: Der Raum ist intim und stilvoll, eine Bar gibt es ebenfalls.
„Wir sind beinahe eine Mainzer-Eingeborenen Band“, sagt Pit Marquardt, Schlagzeuger des Trios Idioma, zur Begrüßung. Lukas Moriz (Piano), Eduardo Sabella (Kontrabass) und Marquardt wollen „großes Klangkino in kleiner Besetzung“ zelebrieren. Dafür herrschen exzellente Bedingungen in der Lounge: Die weißen Wände werden von rotem Licht mit blauen Tupfern beschienen, dezent duftet es nach Kerzenwachs.
Swingend entspinnt sich die Eröffnung, von feingliedriger Balance ist die Kommunikation der Rhythmusgruppe, die das Spiel des Pianos trägt. Ein sich stetig wandelnder Groove durchzieht die Musik – gelegentlich taumelt sie, um sich plötzlich zu Sprüngen und Pirouetten aufzuschwingen. Marquardt setzt sehr effektvoll Sticks und Besen ein, Sabella zupft die Saiten seines Kontrabass, gelegentlich fügt sich ein Glissando ein.
Chillige Rhythmen, toll ist der Sound eingestellt. Nach etwa zehn Minuten kommt der Saxophonist Thomas Bachmann hinzu und bereichert die Stücke um eine weitere Dimension. Etwas Schwebendes wohnt dieser Musik inne, Idioma und Bachmann lassen immer wieder Raum für kleine Klanginseln der Stille, die ihre Wirkung in Wellen und Schleiern melancholischen Wohlklangs entfalten – Moriz setzt bisweilen impressionistische Akzente.
Im Anschluss an das Konzert können Zuhörer und Musiker miteinander ins Gespräch kommen, diese Nähe ist Teil des Konzepts.