Laser, Licht und Regenbogen: Holografische Kunst in Mainz
Der Kunstraum im Weihergarten, seit fast einem Jahr vom Ehepaar Vahl betrieben, hat ein Hologramm von Michael Bleyenberg erworben und ihn eingeladen, Lichtmalerei zu zeigen.
Von Marianne Hoffmann
Mit dem Medium Licht, mit Laser und Computer: Unter dem Motto „Renaissance: re“ zeigt die Mainzer Kunst-Galerie holografische Arbeiten des Künstlers Michael Bleyenberg.
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MAINZ - Sie steht heute im Goethe-Museum in Weimar, Goethes Camera Obscura. Goethe nahm sie mit auf Reisen, um seine Zeichnungen möglichst naturgetreu erstellen zu können. Dieser edle Holzkasten hatte ein handliches Format. Auch Vermeer, so heißt es, soll sich schon der Camera obscura bedient haben, um die optimalen Lichtverhältnisse in seine Malerei einbringen zu können. Schon früh haben sich Künstler technischer Hilfsmittel bedient, um ihre Kunst zu optimieren.
Der Kölner Künstler Michael Bleyenberg hat nach einem klassischen Studium der Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie schon in den frühen 90er Jahren erkannt, dass sich seine Zukunft als Maler in neue Dimensionen bewegen kann, wenn er sich auf neue Techniken einlässt. Was sich mit Techniken wie dem Hologramm alles bewirken lässt, zeigt Michael Bleyenberg aktuell in der Mainzer Kunst Galerie. Das Ehepaar Vahl, das den Kunstraum im Weihergarten seit fast einem Jahr erfolgreich betreibt, hat ein Hologramm von Michael Bleyenberg erworben und ihn eingeladen, seine Lichtmalerei in Mainz zu zeigen. „Bleyenberg arbeitet fast ausschließlich mit dem Medium Licht unter Verwendung von Laser und Computer. Bereits 1993 gewann er den Holographie-Kunst-Preis für seine Arbeit „Rooms to Share“. Bleyenberg beschreibt das Medium Licht als eine künstlerische Möglichkeit, die „Feldkräfte“ Licht und Raum zu kombinieren und für die Architektur nutzbar zu machen. Dabei konzentriert er sich auf holografische Anwendungen wie Lichtfassaden oder Lichtskulpturen, die er in einen architektonischen Raum einbindet“, steht in seinem Wikipedia-Eintrag. Seine größte Arbeit befindet sich in Bonn an der Fassade des Erweiterungsbaus der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nachdem Bleyenberg alle Facetten der Holographie für sich ausgeleuchtet hat, kehrt er zu seinen Ursprüngen zurück: zur Malerei. Und so präsentiert er in Mainz eine Kunst, die sowohl an die Renaissance-Maler des 15. Jahrhunderts erinnert als auch an eigenwillige Interpretationen seines Verständnisses von zeitgenössischer Malerei. Eine Reihe Porträts ordnet die Renaissance in die abstrakt-konkrete Kunst nahtlos ein. Die Farben des Regenbogens, die Bleyenberg einsetzt, sind von einer Leuchtkraft und Intensität, die einen trüben Novembertag in Sonnenlicht taucht.
Michael Bleyenberg „Renaissance:re“ ist in der Mainzer Kunst Galerie, Weihergarten 11, bis 21. Dezember zu sehen. Die Ausstellung ist immer Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung. Infos unter: www.mainzer-kunstgalerie.de.