Lange Warteschlangen an Aufladestationen bei Mainz 05
Umbuchungen auf neue Dauerkarten und Missverständnisse zu Bezahlmöglichkeiten sorgen für Chaos bei erstem Mainz 05-Heimspiel.
Von Nicholas Matthias Steinberg
Lokalredakteur Mainz
An den Aufladestationen im Inneren der Opel Arena bildeten sich vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach lange Warteschlangen.
(Foto: Michael Bermeitinger)
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MAINZ - Das erste Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 in dieser Saison gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag war aus sportlicher Sicht eines zum Vergessen. Die 05er verloren die Partie mit 1:3 – und das nach 1:0-Führung. Doch auch neben dem Platz lief nicht alles glatt in der Opel Arena. Insbesondere rund um die Auf- und Entladestationen für Fan- und Dauerkarten kam es zu chaotischen Zuständen und längeren Warteschlangen.
Zu dieser Saison wurden alle Dauerkarten, die im Stadion auch als Bezahlkarten genutzt werden können, ausgetauscht, sodass die Mitarbeiter an den Payment-Ständen mit dem Umbuchen des Geldes von der alten auf die neue Dauerkarte entsprechend viel zu tun hatten. Da es sich um ein neues System handelt, gestaltete sich das Umbuchen zeitintensiv, da die Mitarbeiter in mehreren Arbeitsschritten und mit zwei Geräten hantierten. Mit einem wurde die alte Karte entladen, mit dem anderen die neue aufgeladen.
Auf- und Endladeschalter außerhalb des Stadions blieben geschlossen
Die Auf- und Entladeschalter außerhalb des Stadions blieben am Samstag geschlossen. Laut 05-Pressesprecherin Silke Bannick waren am Samstag jedoch alleine im Stadioninneren mehr Stationen besetzt als am ersten Spieltag der vergangenen Saison, als zusätzlich noch Außenschalter besetzt waren. Insgesamt seien 15 von 19 Payment-Kassenplätzen besetzt gewesen, „eine ausreichende Zahl bei normalem Spielbetrieb mit einem erwarteten Besucheraufkommen von rund 28.000 Fans“, so Bannick. Vor den Stationen im Stadion bildeten sich dennoch lange Warteschlangen. Das Umbuchen sei zwangsläufig zeitaufwendiger gewesen, bestätigt die 05-Sprecherin, da Guthaben auf alten Fankarten oder Dauerkarten aus technischen und rechtlichen Gründen grundsätzlich nicht automatisch auf die neuen Karten geladen werden könnte.
Auch in der Vergangenheit habe das Guthaben beim Austausch von Dauerkarten auf ähnliche, manuelle Weise umgebucht werden müssen, so Bannick. Das Aufladen der neuen Karte ist dabei inzwischen auch online möglich.
Zum ersten Heimspiel sei mehr Betrieb an den Schaltern als im Verlauf der übrigen Saison. Das liege hauptsächlich an Rückfragen. So sei etwa vielen Besuchern gar nicht mehr bewusst, dass man seit einem Jahr neben den Fan- und Dauerkarten auch weitere Zahlungsarten nutzen kann. Zudem seien am Samstag Fehlinformationen im Umlauf gewesen, die eine Eigendynamik entwickelt hätten und für zusätzlichen Klärungsbedarf sorgten, berichtet Bannick. Es gab Fans, die fälschlicherweise annahmen, das Guthaben auf der alten Dauerkarte würde automatisch auf die neue Dauerkarte geladen werden. Als die neuen Dauerkarten ohne vorher aufgeladenes Guthaben dann an den Kiosken nicht funktionierten, „gab es häufiger den fälschlichen Schluss, dass die Zahlung mit der neuen Dauerkarte grundsätzlich nicht funktionieren würde“, so Bannick. „Entsprechend gab es einiges an Aufklärungsbedarf.“ So könne es sein, dass es subjektiv voller und ungeordneter ausgesehen habe, da mehr Fans in zwei Reihen an den Schaltern anstanden und Mitarbeiter und Fanbetreuer auch in die Schlangen gegangen seien, um Missverständnisse auszuräumen. Die reinen Aufladezahlen jedenfalls sollen im Endeffekt keine höhere Personenzahl an den Schaltern ausgewiesen haben.
Bezahlmöglichkeiten sollen noch mal besprochen werden
Der Verein will die Erfahrungen vom Samstag zum Anlass nehmen, um noch einmal gezielt in die Kommunikation mit den Fans zu den Bezahlmöglichkeiten zu gehen, sagt Bannick. Seit Beginn der vergangenen Saison können Besucher neben der 05er-Fankarte und Dauerkarte auch mit EC-, Debit-, Kredit- oder GiroPay-Karte sowie über das Mobiltelefon mit Apple Pay oder Google Pay bezahlen.
Auf der umgebauten Stehplatztribüne soll es kaum Probleme gegeben haben. Der Umzug der Ultras, die auf den Rängen von ihrem bisherigen Platz unten am Zaun in die Mitte des Blocks wanderten, „gestaltete sich verhältnismäßig reibungslos“, heißt es vom Verein.