Küsse, Kinder und Discokugeln: Das KUZ ist wiedereröffnet
Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass das KUZ am Mainzer Winterhafen seine Pforten geschlossen hat. Nun wird Wiedereröffnung gefeiert.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Die Wiedereröffnung des KUZ findet dieses Wochenende statt.
(Foto: Lukas Görlach)
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MAINZ - Die Neugier ist riesig. Es sind einige hundert geladene Gäste, die sich um 18 Uhr im KUZ einfinden, um den historischen Moment mitzuerleben. Das KUZ ist wieder da. Und das wird ausgiebig gefeiert.
Drei Jahre ist es her, dass das "alte KUZ" dicht gemacht wurde, um das altehrwürdige Gebäude kernzusanieren. Eine neue Halle ist entstanden, die Technik ist auf dem neuesten Stand, es glitzern Discokugeln an der Decke, an der Theke fließen Bier und Wein. Der erste Abend läuft gut an. Die Räume sind kaum wiederzuerkennen - und sie haben doch ein Stück ihres alten Charmes behalten. OB Michael Ebling ist begeistert - und schwelgt in Erinnerungen. Der alte Kassenwagen ist wieder da, der eine oder andere weiß noch um die Partynächte und grandiosen Feten der Jugend. Es wäre eine Schande gewesen, all das einfach sterben zu lassen.
Es war ein Versprechen, das Ebling gegeben hat - er hat es eingehalten. Auch, wenn es ein hartes Stück Arbeit war. "Hier ist ordentlich Geld verbaut worden - aber für eine Institution, die Mainz gefehlt hat. Ohne KUZ wäre Mainz ärmer!"
Wieder da
Das KUZ ist zurück im Nachtleben der Stadt. Dieses Wochenende wird das Wiedersehen gefeiert. Die Konzerte am Samstag sind ausverkauft, am Sonntag steigt ab 11 Uhr der Tag der offenen Tür. Der Eintritt ist frei. Am Dienstag, 18. Dezember, tritt Chefket auf, am Mittwoch, 19. Dezember, spielen The Notwist, am Freitag, 21. Dezember, kommen Blumfeld. Die Junge Bühne Mainz gastiert am Samstag, 22. Dezember. Die Silvesterparty ist bereits ausverkauft.
An Denkmalschutz gehalten
Daniel Gahr, Chef der Stadtwerke und Geschäftsführer der Zentralen Beteiligungsgesellschaft der Stadt, ist nicht weniger angetan. Er weiß, dass das Flair vergangener Jahre erhalten geblieben ist. "Der Denkmalschutz ist groß geschrieben worden", meint er. Ob es wirklich die gleiche Stimmung geben werde wie einst, das werde die Zukunft zeigen, meint er - und gibt sich sehr optimistisch.
"Das KUZ ist für viele ein Ort legendärer Partyzeiten", erinnert sich Moderatorin Nora Weisbrod. Und der KUZ-Chef formuliert seine Pläne: "Das KUZ soll ein Ort des Zusammenkommens, ein Ort des Austauschs, der Kultur sein", das wünscht sich Ulf Glasenhardt, der für das Programm im KUZ zuständig ist. Und nicht zuletzt solle das KUZ auch ein Gewinn für die Kulturszene der Stadt sein, hofft Ludwig Jantzer, Programmplaner des Frankfurter Hofs. Das KUZ sei eine ideale Ergänzung im Bereich der jungen Szene für den "eher gediegenen" Frankfurter Hof.
Und dann kommt der große Moment: Nora Weisbrod bittet alle Anwesenden an den roten Buzzer. Der Countdown läuft - und dann fliegen Funken, das neue KUZ-Logo erstrahlt.
Im Publikum wird erzählt, was sich früher in den alten Hallen ereignet hat. Da ist die Historikerin Hedwig Brüchert, die eine wahrhaft einmalige Story zu berichten weiß: Ihre Nichten Milena und Valerie sind im KUZ geboren. Was waren das Zeiten! Anja Gockel und ihr Mann Rainer Brenner sind auch da. "Wir haben uns tatsächlich im KUZ zum ersten Mal geküsst", schwärmen die beiden. Klar, dass sie sich die Neueröffnung nicht entgehen lassen wollen.
Das KUZ macht seinem Namen an diesem Abend alle Ehre. Mainzer Bands spielen, es wird gegroovt, gesungen, gefeiert. So, wie es früher auch war. KUZ bleibt KUZ.
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