So reagiert die Wirtschaft auf die Pandemie. Ein Besuch im „Lulu“ in Mainz, wo einst Karstadt residierte.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Ein zentraler Ort zum Verkauf lokaler Produkte: das Lulu in Mainz.
(Foto: Sascha Kopp)
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MAINZ - MAINZ. Zunächst war es eine Hiobsbotschaft für den Einkaufsstandort Mainz – dann aber wurde aus der Sorge über den zu erwartenden riesigen Leerstand Freude über eine bahnbrechende Idee. Mitte Oktober 2020 zog Karstadt aus dem riesigen sanierungsbedürftigen Komplex auf der Mainzer Ludwigsstraße aus – und „Lulu“ zog ein. Auf fünf Etagen und tausenden Quadratmetern soll sich nach und nach ein buntes, vielfältiges, abwechslungsreiches Zentrum für urbanes Erleben, Einkaufen, Kultur, Kunst, Veranstaltungen entwickeln. Anfang Dezember nahm „Lulu“ den Betrieb auf – mit dabei: zahlreiche lokale Händler, die ihren individuellen Produkten eine weitere Präsentationsfläche verschafften und so in schwierigen Corona-Zeiten zusätzlichen Verkaufsraum gewinnen konnten. Die Weinhandlung „Weinlisbeth“, die von Sebastian Kreuser, der als Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz-Ausstellung vorerst vor Corona in die Knie gezwungen wurde, geführt wird, hat viele hochwertige regionale Weine im Angebot. Der „Luups“-Shop bietet Mainzer Produkte, es gibt Klamotten, Holzkunst, Malerei, Leckereien und vieles mehr. Im Untergeschoss ist eine riesige Ausstellungsfläche in den Startlöchern, im Obergeschoss soll die Fastnacht eine Plattform erhalten. „Lulu“ zeigt schon jetzt, wie Konzepte der Innenstadt der Zukunft aussehen können. Und das Konzept dürfte wichtiger Ideengeber für die künftige Nutzung des Areals sein. Schließlich wird die „Boulevard Lu GmbH“ den Gebäudekomplex neu errichten. Handel, Wohnen, Kultur, ein Hotel und mehr sind geplant. Bis die Baukräne anrücken – das wird voraussichtlich in etwa eineinhalb Jahren sein – darf „Lulu“ bleiben.