MAINZ - Der Weg zum Arbeitsamt stellt für junge Menschen oft eine Überwindung da, die Unsicherheit über die eigene Zukunft lässt viele Jugendliche überfordert zurück.
„Früher mussten die jungen Menschen quer durch die Stadt irren und wussten oftmals gar nicht, an welche Adresse sie sich wenden müssen“, resümiert Sozialdezernent Kurt Merkator. Doch im Jahr 2008 – vor neun Jahren – wurde die Jugendberufsagentur von der Agentur für Arbeit, der Stadt Mainz und dem Jobcenter ins Leben gerufen. Das Ziel war es, sämtliche Beratungsstellen für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren zu bündeln und eine ganzheitliche Betreuung zu ermöglichen.
Individuelle Bedürfnisse im Blick
„Wir gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen ein. Viele junge Menschen, die zu uns kommen, haben keine Perspektive von ihren Eltern vermittelt bekommen“, sagt Teamleiterin Regina Fülbert. „Wenn dann noch gesundheitliche Probleme hinzukommen, kann die Betreuung schon viel Zeit in Anspruch nehmen“.
Dass die soziale Integration eine wichtige Rolle in der Betreuung spielt, zeigt sich auch in der freundlichen und kreativen Gestaltung der Abteilung. „Wir waren in Mainz die erste Agentur mit diesem Angebot und wollten mit dem neuen Kooperationsvertrag einen Impuls für Verbesserungen geben“, erklärt Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Die Neuerungen betreffen Regelungen zur Kommunikation der Kooperationspartner und des Datenschutzes.
„Die Jugendlichen vertrauen uns sehr persönliche Informationen an, deswegen ist es uns wichtig, ihre Privatsphäre zu wahren. Die Jugendlichen werden auch darüber informiert, welche Informationen an die verschiedenen Abteilungen weitergegeben werden“, sagt Fülber.
Drei Millionen Euro stehen der Stadt Mainz für sämtliche Maßnahmen zur Verfügung. Eine Drogen- und Schuldnerberatung, das Haus des Jugendgerichts und die Caritas arbeiten eng mit der Berufsagentur zusammen. „Unser Ziel ist es, dass Jugendliche nicht mehr in die Langzeitarbeitslosigkeit abrutschen. Entscheidend ist, dass wir nicht nur die Integration in den Arbeitsmarkt als unsere Aufgabe betrachten, sondern auch eine sozialpädagogische Komponente bieten“, sagt Juliane Opalka Geschäftsführerin des Jobcenters.