Die Mainzer Johannes Gutenberg-Universität (JGU) bekommt im neuen Jahr einen äußerst namhaften Gast-Professor.
Von Paul Lassay
Lokalredakteur Mainz
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
(Foto: dpa)
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MAINZ - Altbundespräsident Joachim Gauck wird der 21. Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur, wie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. Der 79-Jährige wird im Rahmen der Stiftungsprofessur selbst drei Vorlesungen in Mainz halten und bei anderen der insgesamt rund zehn Termine mit „renommierten Gästen“ ins Gespräch kommen. Insgesamt wird die von April bis Anfang Juli dauernde Vorlesungsreihe unter dem Titel „Demokratie in Frage“ stehen.
Für Gauck schließt sich mit der Übernahme der Stiftungsprofessur gewissermaßen ein Kreis, nachdem er zuletzt im Juli 2018 anlässlich der letzten Vorlesung eines seiner Vorgänger als Stiftungsprofessor, des Politologen Herfried Münkler, einen Vortrag an der Mainzer Uni gehalten und mit ihm diskutiert hatte.
Nach innen und nach außen wirken
„Wir freuen uns in sehr großem Maße, dass wir den Altbundespräsidenten gewinnen konnten“, sagte Prof. Cornelis Menke aus dem Vorstand der Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“. Nach dem Ende des Kalten Krieges habe es die Vorstellung gegeben, dass sich die westliche Demokratie als Erfolgsmodell durchsetzen werde. „Aber das ist heute nicht mehr so selbstverständlich“, erklärte Menke. Aus diesem Grund sei das Thema der westlichen liberalen Demokratie und ihrer Zukunftsperspektiven und Herausforderungen sehr aktuell. Im Rahmen der Vorlesungsreihe werde es aus den unterschiedlichsten Perspektiven diskutiert.
Gauck sei dazu genau der richtige Stiftungsprofessor, da er „die gesellschaftlichen Debatten rund um Toleranz, Freiheit und Verantwortung als Bundespräsident und auch in der Zeit davor und danach mitgeprägt“ habe.
Dabei solle die Stiftungsprofessur sowohl nach innen als auch nach außen wirken, erklärte Helmut Rittgen, der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz, die die Stiftungsprofessur mithilfe von Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanzieren. „Wir schauen einerseits, was wir den Studierenden und der großen Schar von Menschen, die der Universität nahestehen, bieten können.“ Zudem erhoffe man sich, dass so auch über diese Gruppen hinaus deutlich werde, dass die Uni einerseits ihre tägliche Arbeit mache, aber auch besondere Dinge veranstalten könne. So solle sie „in die Stadt und ins Land hineinwirken“.