In Falle getappt: Mainzer FDP kritisiert Wahl in Thüringen
In Thüringen hat FDP-Kandidat Thomas Kemmerich die Ministerpräsidentenwahl gewonnen - mit Stimmen der AfD. Scharfe Kritik zu dieser Wahl kommt vom Mainzer FDP-Chef David Dietz.
Von pal / dans
Der Mainzer FDP-Chef David Dietz findet deutliche Worte für die Wahl in Thüringen: „Das ist Scheiße. Und das geht auch nicht.“
(Archivfoto: Lukas Görlach)
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MAINZ - Der Mainzer FDP-Chef David Dietz hat die Wahl seines Parteifreundes Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten mit Hilfe der Stimmen der AfD-Fraktion scharf kritisiert. „Ich finde das gelinde gesagt mehr als bescheiden. Die thüringische FDP hat sich da von Björn Höcke vorführen lassen.“
Er könne das Ansinnen, einen Gegenkandidaten gegen den linken Bodo Ramelow aufzustellen, nachvollziehen. Doch seien „die Parteifreunde in die Falle der AfD getappt, das ist Scheiße. Und das geht auch nicht.“ Wie man nun eine Regierung bilden wolle, könne er sich nicht vorstellen. Deshalb müsse nun über Neuwahlen nachgedacht werden.
Auf Landesebene war die Abgrenzung der FDP vom Wahlergebnis in Thüringen zunächst nicht ganz so deutlich. Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister, Landesvorsitzender und im Bundesvorstand der FDP, hatte am frühen Nachmittag erklärt: „Ich finde es sehr honorig, dass er sich in dieser schwierigen Situation in die Verantwortung hat nehmen lassen. Er hat einen Beitrag geleistet, das Land Thüringen regierbar zu halten.“ Am frühen Abend verschärfte Wissing dann seinen Duktus deutlich: „Eine Regierung mit der AfD ist falsch. Die politischen Vorstellungen der AfD sind mit den Werten der FDP nicht vereinbar, eine Zusammenarbeit kommt daher für uns auch nicht infrage.“