Eine kleine Hundedame wurde am Donnerstagabend vor dem Mainzer Tierheim festgebunden - der Besitzer verschwand daraufhin.
Von Wolfgang Bürkle und Julia Sloboda
Die kleine Hundedame, die vor dem Mainzer Tierheim ausgesetzt wurde.
(Fotos: Facebook/ Tierarztpraxis Tierheim Mainz)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MAINZ - Ein Unbekannter hat am Donnerstagabend einen Hund an einem Baum vor dem Mainzer Tierheim angebunden – und ist dann verschwunden. Noch am Abend postete das Tierheim dann Bilder des Hundes und auch einen Text dazu auf Facebook, der für viel Erschütterung sorgt. Wörtlich schreibt das Tierheim: „Die kleine Hundedame war heute Abend am Baum vor dem Tierheim angebunden. Nun versteht sie die Welt nicht mehr.“ Das Tierheim hofft nun auf Angaben zum Besitzer, diese können auch anonym gegeben werden. Und das Tierheim ergänzt, dass generell keine Abgabegebühren erhoben werden, wenn sich jemand von seinem Tier trennen muss.
Die angebundene Hündin hatte Glück im Unglück. Eine Mitarbeiterin des Tierheims sei am Donnerstagabend von einem Passanten angesprochen worden, der sie auf das Tier hingewiesen habe, erzählt Alexandra Huse im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es hätte durchaus sein können, dass wir die Hündin nicht sehen und sie über Nacht am Baum angebunden bleibt“, erzählt Huse, die ebenfalls im Tierheim arbeitet. Die Hündin sei an einer Stelle hinter parkenden Autos angebunden worden, die nur schlecht einsehbar sei. „Das hätte auch schlimmer ausgehen können“, so Huse.
Die Hündin scheine gesundheitlich in einem guten Zustand zu sein. „Sie ist eine nette, freundliche Hunde-Dame.“ Doch die Unsicherheit sei dem Tier anzumerken. „Man spürt, dass sie nicht weiß, wo sie ist.“ Zeitnah soll sich die Tierärztin die Hündin anschauen. „Dann wird sie geimpft und in frühestens drei Wochen kommt sie in die Vermittlung.“ Aufgrund ihres freundlichen Charakters, habe die Hündin gute Chancen, vermittelt zu werden.
Nach dem Hamster „Miracolo“, der in einer Plastiktüte in den Briefkasten des Mainzer Tierheims geworfen wurde und dann eingeschläfert werden musste, ist die angebundene Hündin der zweite Fall innerhalb kürzerer Zeit, der im Tierheim für Aufsehen sorgt. „Das Jahr fängt bescheiden an“, sagt auch Alexandra Huse.