Die Initiative Römisches Mainz will ihre Aktivitäten 2019 weiter ausbauen und unter anderem das Bühnentheater weiter mit Führungen beleben.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Das Römische Theater stand und steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Initiative Römisches Mainz, auch eine Führung über die Gräberstraße war ein Aspekt des Engagements in 2018.
(Archivfoto: hbz/Schäfer)
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MAINZ - Die Initiative Römisches Mainz (IRM) hatte sich für 2018 etwas zum Ziel gesetzt: Das Römische Mainz, insbesondere das Römische Theater, in Szene zu setzen, es viel tiefer als bisher im Bewusstsein der Mainzer zu verankern. Dafür wurde das einst größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen erstmals seit Jahren wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Schließlich, das bedauerte die Initiative, komme dieses unbezahlbare historische Erbe in Mainz bislang viel zu kurz.
Um das Ergebnis der Bemühungen vorwegzunehmen: Das Unternehmen ist geglückt. Die Mainzer, die „ihr“ Römisches Theater bislang nur aus der Ferne oder vom Bahnsteig des Bahnhofs her kannten, strömten zu Hunderten in die Ruinen der alten Gemäuer. Zu der ersten öffentlichen Führung an Karsamstag kamen bis zu 200 Menschen – die Initiatoren waren überwältigt.
„Von auswärtigen Besuchern der Stadt als außergewöhnliche Sehenswürdigkeit wahrgenommen, sollten die Relikte des römischen Mogontiacum und hier vor allem das Theater, genauso zum Kanon der Mainzer Identität gehören wie das mittelalterliche Mainz der Kurfürst-Erzbischöfe mit dem Dom, Gutenberg, die Fastnacht, Mainz 05 oder die Medienstadt als Sitz von ZDF und SWR“, wünscht sich Daniel Geißler von der IRM.
Das Römische Theater stand und steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Initiative Römisches Mainz, auch eine Führung über die Gräberstraße war ein Aspekt des Engagements in 2018. Archivfoto: hbz/Schäfer
Das Römische Theater stand und steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Initiative Römisches Mainz. Foto: IRM/Hans Marg
Das Römische Theater stand und steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Initiative Römisches Mainz. Foto: IRM/Alfons Rath
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Die Initiative sehe sich als „Sprachrohr des römischen Erbes“, sagt er, außerdem als Förderverein der Landesarchäologie. „Wir wollen mit den öffentlichen Führungen, Thementagen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen möglichst viele Bürger erreichen und als Mitstreiter gewinnen.“
Im Jahr 2018 ist das bereits gelungen: „Mit etwa 150 bis 200 Besuchern pro Führung wurden alle Erwartungen übertroffen“, freut sich der Archäologe Daniel Geißler.
Einige bedeutende Institutionen sind auf das Theater aufmerksam geworden. So hat beispielsweise der Präsident des Rotary-Club Mainz, der Herzchirurg Professor Christian-Friedrich Vahl, es zu seinem Ziel erklärt, Sponsoren zu finden.
Die Mainzer Prinzengarde hat das Theater am Fastnachtssonntag mit einer richtigen kleinen Fastnachtssitzung zu närrisch-römischem Leben erweckt. Ein herrliches Spektakel – das sich jetzt sogar im aktuellen Kampagnenorden der Garde niederschlägt. Schon jetzt hat die Garde angekündigt, sich auch künftig für das Theater engagieren zu wollen.
Aber auch das spätantike Stadttor auf dem Kästrich sollte wie der Archäologische Garten der römischen Gräberstraße am Bettelpfad in Weisenau einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden. Deswegen habe die IRM auch diese Ziele für Thementage und Führungen ausgewählt.
Der Erfolg des vergangenen Jahres, so Daniel Geißler, soll im Jahr 2019 fortgeschrieben und ausgebaut werden. So solle es weiterhin Führungen im Römischen Theater geben – bei denen künftig auch Wein angeboten werden soll. „Das gehört in Mainz ja schließlich dazu“, sagt er.
Im Vordergrund stehe weiterhin die Vermittlung von Informationen und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das kulturelle Erbe der römischen Zeit, so der Fachmann. Dabei sei es möglich, große Besuchermengen mit wissenschaftlichen Inhalten zu begeistern, ohne inhaltlich Abstriche machen zu müssen, sagt er. Aufgrund der großen Nachfrage sollen die verschiedenen Rundgänge regelmäßig stattfinden und auf der Homepage www.roemisches-mainz.de angekündigt werden.