Heuss-Brücke zu: Autobahnen dicht, kein Chaos in Mainz
Nach der Schließung der Theodor-Heuss-Brücke staut sich der Verkehr am Montag auf den Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet. In der Stadt Mainz blieb das Chaos an der Brücke und am Hauptbahnhof aus.
Von Nicholas Matthias Steinberg und Matthias Laux
Viel Betrieb im Berufsverkehr auf der Autobahn bei Mainz-Gonsenheim am ersten Werktag nach der Sperrung der Theodor-Heuss-Brücke.
(Foto: Sascha Kopp)
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MAINZ / WIESBADEN - Am ersten Werktag der Sperrung der Theodor-Heuss-Brücke ist es auf Autobahnen und weiteren Hauptverkehrsachsen zu teils chaotischen Zuständen mit enormen Rückstaus und erheblichen Beeinträchtigungen im Berufsverkehr gekommen. In der Spitzenzeit zwischen 7 und 8 Uhr habe es sich am Montag alleine rund um den Mainzer Ring und die Zufahrten auf die Schiersteiner und Weisenauer Brücke insgesamt auf 45 Kilometern Richtung Hessen gestaut, berichtet der Mainzer Polizeisprecher Rinaldo Roberto.
„An normalen Werktagen haben wir in diesem Bereich mit den Anschlüssen an A60, A63, A643 und B9 zwischen fünf bis zehn Kilometer Stau bis zäh fließenden Verkehr.“ Am Montag sorgte insbesondere die vergleichsweise große Anzahl an kleinen Zusammenstöße und Auffahrunfällen dafür, dass der Mainzer Ring zwischen 6 und 8 Uhr komplett voll lief. Die erheblichen Rückstaus lösten sich ab 8.30 Uhr sukzessive ab. „Der Bereich war aber für eine längere Zeit im Grunde dicht“, so Roberto.
Insbesondere auf den Hauptachsen in Richtung Hessen an Weisenauer und Schiersteiner Brücke kam es im Verkehr zu erheblichen Beeinträchtigungen, berichtet der Mainzer Polizeisprecher Rinaldo Roberto. „Wie erwartet ist der Berufsverkehr am Montag früher angelaufen als gewohnt. Es war generell auch deutlich mehr los. Die Pendler mussten ja ausweichen.“ Die Rückstaus auf den Autobahnen seien auch durch diverse kleinere Unfälle und Auffahrunfälle erheblich gewesen, berichtet Roberto. Insgesamt 17 Auffahrunfälle zählte die Polizei rund um den Mainzer Ring. Deutlich mehr als üblich. Normalerweise kommt es in diesem Bereich täglich zu bis zu zehn kleineren Zusammenstößen. „Es war schon eine gewisse Grundnervosität zu spüren, höher als sonst. Die Sperrung und das Drumherum haben die Menschen anscheinend nicht kalt gelassen“, so der Polizeisprecher. Es krachte unter anderem auf der A60 wie zum Beispiel auf Höhe Hechtsheim mit zwei Fahrzeugen oder an der Auffahrt Ingelheim-West mit drei Pkw. Sie verschlimmerten die Situation. „Das ist natürlich bitter, wenn es dann doch zumindest gefühlt mehr Unfälle gibt, die noch zusätzlich den Verkehr belasten.“
Die Autobahnen rund um Mainz sind dicht. Foto: Sascha Kopp
Eine Polizisten regelt den Verkehr an der Rheinschranke. Foto: Sascha Kopp
Stau in Weisenau. Foto: Sascha Kopp
Der Kasteler Brückenkopf. Foto: Lukas Görlach
Stau auf der A60 an der Abfahrt zur B9. Foto: Lukas Görlach
Der Kasteler Brückenkopf. Foto: Lukas Görlach
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Wie die Autobahnpolizei Wiesbaden auf Anfrage mitteilt, habe es am Montagmorgen auf hessischer Seite in Fahrtrichtung Mainz - sowohl auf der Schiersteiner als auch auf der Weisenauer Brücke - lediglich ein leicht erhöhtes Verkehrsaufkommen gegeben. „Die Autobahnen in Fahrtrichtung Rheinland-Pfalz, die A60 und die A643, sind seit rund einer Stunde frei“, heißt es seitens der Autobahnpolizei Wiesbaden gegen 10 Uhr.
In der Wiesbadener Innenstadt sei das Verkehrsaufkommen am Montagmorgen zwar hoch gewesen, es habe aber keine besonderen Vorkommnisse gegeben, berichtete Michaela Plock, Pressesprecherin der Wiesbadener Polizei, auf Anfrage.
Rund um die Theodor-Heuss-Brücke selbst und in der Mainzer Innenstadt habe sich der Verkehrsdruck in Grenzen gehalten. „Die Menschen wussten, dass die Brücke zu ist“, so Roberto. Einige Verkehrsfachleute der Polizei hätten sich die Situation vor Ort angesehen und keinerlei Probleme feststellen können. Diese offenbarten sich den Autofahrern erst außerhalb der Stadtgrenzen so richtig: An der Kreuzung von Rheinstraße und Salvatorstraße habe die Polizei den Verkehr gegen die Ampel regeln müssen, um den Verkehr stadtauswärts zügiger aus der Innenstadt zu bekommen. In der Innenstadt soll sich der Verkehr schließlich ab 8 Uhr allmählich beruhigt haben. Auf A643, A60 und auch der A63 ging der Verkehr, wenn überhaupt, nur zäh voran. Die Anschlussstellen seien teilweise erheblich überlaufen gewesen, so Roberto. „Da können wir auch durch das Regeln des Verkehrs keine große Abhilfe schaffen“, so Roberto.
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Der Verkehr rund um die Brücke selbst sei reibungslos verlaufen, auch die Abfertigung an den Schranken, berichtet auch Michael Theurer, Sprecher der Mainzer Mobilität. Die MM beobachte vor Ort den Verkehr, um in den kommenden Tagen eventuell nachzusteuern. „Sollte dies nötig sein. Danach sieht es bislang aber nicht aus“, so Theurer. Auffällig sei vor Ort gewesen, dass doch viele Personen mit dem Fahrrad die Brücke überquerten. Die Voraussetzungen seien dafür am Montag aber auch ideal gewesen. „Mal sehen, wie es aussieht, wenn es regnet.“ Ein enormer Fahrgastanstieg sei bislang nicht zu erkennen. Für eine Bilanz sei es aber noch zu früh. „Die Verbindungen sind überwiegend pünktlich. Das ist wichtig“, so Theurer. Zumindest war dem bis kurz vor 8 Uhr so. Denn gegen 7.45 Uhr kollidierten im Kaiser-Wilhelm-Ring eine Tram und ein Auto. Es gab vier Leichtverletzte (siehe anderer Bericht).