Fußballatmosphäre bei der Stehung des Gonsenheimer Carneval-Vereins
Von Alexander Schlögel
Bei der GCV-Stehung gibt es nur musikalische Nummern, wie die Stimmungskanonen von den Rhein Mainzern. Foto: hbz/Harry Braun
( Foto: hbz/Harry Braun )
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MAINZ - Dass bei einer Stehung einiges anders ist als bei einer gewöhnlichen Fastnachtssitzung, bekommen die Besucher der Stehung des Gonsenheimer Carneval-Vereins (GCV) in der TGM-Halle gleich zu Beginn eingetrichtert. So lassen die Moderatoren Christoph Seib und Thomas Becher das Publikum darauf „einstehen“, dass der Helau-Ruf nicht wie üblich mit dem Winken mit der rechten Hand, sondern mit einem La Ola wie im Fußballstadion begleitet wird. Und so erinnern die Reaktionen auf die einzelnen musikalischen Nummern stimmungsmäßig eher an ein Fußballstadion oder ein Rockkonzert als an eine Fastnachtsveranstaltung.
Bekannte Liedtexte werden mitgesungen, es wird geklatscht, applaudiert und angefeuert, und frenetisch Zugaben gefordert. Das Publikum ist altersmäßig bunt gemischt, der Durchschnitt ist jünger als bei einer gewöhnlichen Sitzung. Das ist kein Wunder, verlangt es doch eine gute Kondition, den Abend mehr als fünf Stunden lang stehend zu verbringen.
Am frühen Abend gibt es noch einige kleinere Lücken im Saal – wohl weil viele Narren noch arbeiten müssen und erst später kommen. Denn je länger der Abend dauert, umso voller wird es. Dadurch haben natürlich die Gruppen, die etwas später dran sind, einen atmosphärischen Vorteil, den sie auch zu nutzen wissen.
Bei der GCV-Stehung gibt es nur musikalische Nummern, wie die Stimmungskanonen von den Rhein Mainzern. Foto: hbz/Harry Braun Foto: hbz/Harry Braun
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Schon bei der „Spaßmacher-Company“ und den „Schnorreswacklern“ macht das Publikum eifrig mit, bevor Thomas Neger und seine Humbas mit einem Humba-Spiel den Saal in Stimmung bringen. Oliver Magers Hits werden genauso gefeiert wie die Band „RotRockRap“ der Prinzengarde, die es herrlich versteht, sich selbst auf die Schippe zu nehmen.
Irre komisch wie immer auch Ernesto Negro (Christian Schier) und die „geheilte Gänsjer“, wo von „Cowboy und Indianer“ bis hin zu „I Wish You A Merry Christmas“ so manche Melodie einen komplett neuen Text bekommt. Als „Se Bummtschacks“ das Finale einläuten, ist der Abend schon sehr fortgeschritten. Trotzdem schafft es Frontmann Sven Hieronymus, das Publikum total mitzureißen. „Ich will, dass ihr alle am Samstag im Stadion seid und wir die Bayern schlagen“ ruft er in die Menge. Für sein Stehvermögen feiert sich das Publikum mit dem Song „Steht auf, wenn ihr Mainzer seid“ – alle Akteure sind nun noch einmal auf der Bühne – zurecht.
WER WAR NOCH DABEI?
Musik & Tanz: Nodequetscher, Rhein Mainzer, Fleischworschtathlete, Rockeswackler, Kira, Dobbelbock, Thorsten Ranzenberger und Trinkgeld.