Förderverein setzt sich für Sanierung der Eishalle ein
Feuer und Flamme für den Eissport, das sind Milan Nosek und Nick Pawolleck. Der Zustand der Mainzer Halle bereitet den beiden allerdings Sorge.
Von Julia Bernigau
Volontärin
Nick Pawolleck und Betreiber Milan Nosek (hinten, Mitte) holen sich für den Erhalt der Eishalle sportliche Unterstützung von der Gruppe der Ice Freestyler Offenburg.
(Foto: hbz/Kristina Schäfer)
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MAINZ - Seit 40 Jahren ist die Eishalle am Bruchwegstadion fester Bestandteil der Sport- und Freizeitlandschaft in Mainz. Doch die 1979 errichtete Halle ist in die Jahre gekommen, das undichte Dach bereitet Betreiber Milan Nosek und den Freizeitsportlern aktuell Sorge. „Es muss dringend etwas getan werden, doch der Betreiber wird von der Stadt Mainz alleine gelassen“, sagt Nick Pawolleck. Der Mainzer kennt die Eishalle aus Kindertagen, spielt seit acht Jahren Eishockey und möchte sich für den Erhalt des Mainzer Eissports einsetzen.
Seit diesem Sommer organisiert Pawolleck Medienpartnerschaften und sucht Sponsoren. Den Radiosender Antenne Mainz und die Stadtwerke hat er bereits gewinnen können. Der nächste Schritt auf der Agenda: den Förderverein für Mainzer Eissport wiederaufzunehmen. „Der Verein wurde 2009 gegründet, bereits damals zum Erhalt der Eissporthalle. Doch aktuell ruht der Verein in seiner Tätigkeit“, sagt Pawolleck.
Zum Hintergrund: 2009 suchte die Stadt Mainz einen neuen Betreiber für die Eissporthalle. Als Nosek sie übernahm, war die Halle nicht betriebsbereit. „Neben den kalkulierten Kosten gab es zwei Wochen vor Eröffnung eine böse Überraschung. Die Ammoniakanlage war defekt“, sagt Nosek. Kostenpunkt 140 000 Euro, eine Firma aus Hamburg musste das Leck beheben. Insgesamt habe er mehrere Hunderttausend Euro investiert. „Ich hoffe, dass wir dieses Jahr zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben.“ Die Kosten für ein neues Dach liegen bei etwa 500 000 Euro – eine Summe, die der Betreiber ohne Unterstützung nicht aufbringen kann. Sein Vertrag für die Eissporthalle hat er für die nächsten sechs Saisons verlängert – doch schaut er kritisch in die Zukunft: „Wenn sich nichts ändert, werde ich die Halle danach nicht mehr betreiben. Dann wäre Schluss“, sagt Nosek. Nick Pawolleck möchte das verhindern. Mit verschiedenen Veranstaltungen wirbt er für die Eishalle und den Eissport, unterstützt wird er dabei von den Angestellten und einer kleinen Gruppe von eissportbegeisterten Schülern. Als Auftakt fand am vergangenen Samstag die „Disco on Ice“ mit neuem Rahmenprogramm und Gast-DJ statt. „Als Rentier und Weihnachtsmann verkleidet verteilen wir an den Adventssonntagen auf der Eisbahn Süßigkeiten an Kinder“, sagt Pawolleck. Für die Fastnachtskampagne möchte sich die Gruppe auch etwas einfallen lassen. „Gerne würden wir eine SWR1 Night Fever Party veranstalten, dafür müssen wir zunächst den Förderverein reaktivieren.“
VERANSTALTUNGEN
Die „Disco on Ice“ findet jeden Samstag von 19.30 bis 24 Uhr statt (8 Euro Eintritt).
Ein offenes Eishockeytraining findet jeden Samstag von 8.45 bis 10.15 Uhr statt (ab acht Jahre, Helm- und Handschuhplicht).
Die neue Eishalle, die in Wiesbaden entstehen soll, ist keine Alternative für den Mainzer Eissport. „Die Eishockeygruppen finden keine freien Zeiten in Wiesbaden, da der Andrang zu groß ist. Doch ist der Mannschaftssport besonders für Kinder und Jugendliche wichtig“, sagt Nosek. Mainz ist Landeshauptstadt und sollte sich durch ein vielfältiges Sportangebot – darunter auch die Eishalle – auszeichnen, fügt Pawolleck an.