Fandialog: Mainz 05, Polizei und Anhänger ziehen positive Bilanz
Nach drei Jahren hab sich die regelmäßigen Gespräche zwischen den Beteiligten gelohnt, sind sich alle Seiten einig. Diese Saison soll es deshalb weitergehen.
Von red
Für ein friedliches Miteinander in der Fankurve setzen sich Verein, Fans, Sicherheitskräfte und Polizei gemeinsam ein.
(Archivfoto: Kopp)
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MAINZ - Auf der Bundesebene herrscht momentan eisiges Schweigen, das am kommenden Spieltag mit einem dröhnend-stillen Protest seinen Ausdruck finden soll. Der Dialog zwischen organisierten Fans, Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Deutscher Fußball Liga (DFL) wurde von den Anhängern aufgekündigt. Bei Mainz 05 wird dagegen weiterhin kommuniziert. Nach drei Jahren des haben die Teilnehmer des Fandialogs, der 2015 aus der Taufe gehoben wurde, Bilanz gezogen. Mit einem klaren Ergebnis: Der Dialog soll fortgesetzt werden.
Im Rahmen des Dialogs treffen sich regelmäßig Vertreter der Landespolizei, der Bundespolizei, der Supporters Mainz und des Fanprojekts Mainz sowie die Fanbeauftragten von Mainz 05 und seit dieser Saison auch Vertreter der Fanabteilung des Bundesligisten, um wichtige Themen rund um Sicherheit und Gewaltprävention am Spieltag und während der An- und Abreise zu besprechen.
Der Fandialog biete eine Plattform, „um konkrete Anlässe und grundsätzliche Angelegenheiten“ zu diskutieren, sagt David Moschner, Fanbeauftragter von Mainz 05. So sei es für alle Seiten einfacher, eine gewisse Akzeptanz für die Position der jeweils anderen zu gewinnen. Dabei sei besonders wichtig, dass sich die Protagonisten direkt träfen, betont auch Alban Ragg, der Leiter der Polizeiinspektion Mainz. „Der persönliche Austausch verkürzt dabei die Wege und bringt die Verantwortlichen an einen Tisch, die Dinge angehen können, die nur im Dialog bewegt werden können.“
Dass der direkte Austausch in Mainz möglich ist und gepflegt wird, ist bundesweit nicht unbedingt der Normalfall, betont derweil Dr. Udo Seyfarth. „Das Verhältnis zwischen Vereinen, Polizei und Fans ist vielerorts nicht das beste“, sagt der Leiter der Fanabteilung von Mainz 05. Umso erfreulicher sei es, dass es in Mainz gelinge, einen anderen Weg zu gehen. Eine Erkenntnis sei im Verlauf des Dialogs zentral: Oftmals reichten nämlich kleine Veränderungen oder ein einfaches Gespräch aus, um Probleme auszuräumen oder zumindest positive Signale zu senden.
Das sieht man auch aufseiten der organisierten Fans so, die sich durchaus nicht immer auf einer Wellenlänge mit ihrem Verein befinden. Der Erfahrungsaustausch mit den Sicherheitsbehörden sei den Fans ein wichtiges Anliegen, sagt der Supporters Mainz-Vorsitzende Sebastian Schneider. Die Zusammenarbeit in dem Gremium sei vertrauensvoll und der Dialog stehe an erster Stelle, betont Schneider. Und nicht nur Schneider und seinen Mitstreitern unter den Heim-Fans kommen die Lösungen aus dem Gremium an den Spieltagen zugute. „Auch die Gästefans profitieren von den erarbeiteten Verbesserungen“, sagt der Leiter des Fanprojekts, Thomas Beckmann.