Falsche Neffen, Tanten und Schwägerinnen - Trickbetrüger rufen bei Mainzer Senioren an
Michael, Ute oder Katrin - mit diesen und weiteren Namen haben am Mittwoch im Laufe des Tages Trickbetrüger bei Senioren aus verschiedenen Mainzer Stadtteilen angerufen, um Geld zu ergaunern.
Von Danielle Schwarz
Online-Redakteurin
Symbolfoto: dpa
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MAINZ - Michael, Ute oder Katrin - mit diesen und weiteren Namen haben am Mittwoch im Laufe des Tages Trickbetrüger bei Senioren aus verschiedenen Mainzer Stadtteilen angerufen, um Geld zu ergaunern. Ihr Pech: Keiner der Senioren hat sich so einfach reinlegen lassen.
In Ebersheim erhielt ein 64-Jähriger aus der Grünberger Straße gegen 11 Uhr einen Anruf von seiner "Tante Brigitte". Die beiden vereinbarten einen Treffpunkt vor der Wohnung des Geschädigten 30 Minuten nach dem Gespräch. Nach dem ersten Anruf meldete sich "Brigitte" erneut - und berichtete von finanziellen Problemen, bei denen sie die dringende Hilfe des 64-Jährigen benötige. Er dürfe aber niemandem davon erzählen - was der Mann allerdings tat: Er erzählte es der Polizei, weil er misstrauisch wurde.
Eine 79-Jährige aus der Lotharstraße in der Altstadt erhielt gegen 12.25 Uhr einen Anruf ihres angeblichen Neffen "Michael". Er erzählte ihr, er wolle in Wiesbaden ein Wohnmobil kaufen und benötige dafür dringend Geld. Wenig später erhielt die 79-Jährige erneut einen Anruf von einer angeblichen Schwägerin namens "Ute". Auch sie bat in Sachen Wohnmobil um Geld. Da die Rentnerin aber erst kürzlich mit der echten Schwägerin Kontakt hatte, bemerkte sie den Betrugsversuch und beendete das Gespräch.
"Regina, bist du es"
Gegen 12.30 Uhr erhielt ein 70-Jähriger aus der Langenbeckstraße in der Oberstadt einen Anruf einer Frau. "Kennst du mich", fragte diese. Der Mann vermutete zunächst die Lebensgefährtin seines Cousins und fragte zurück: "Regina, bist du es?". Die Anruferin bejahte das und bat ihn im Folgenden um 25.000 Euro, die sie beim Amtsgericht in Wiesbaden begleichen müsse, um eine Strafanzeige zu vermeiden. Es handele sich angeblich um die Zahlung für ein Wohnmobil. Der 70-Jährige sagte zunächst, er könne ihr maximal 1.000 Euro geben. Letztlich wies er die Forderung aber ganz zurück und beendete das Gespräch.
Auch eine 86-Jährige aus der Finther Poststraße erhielt am Mittwoch einen ähnlichen Anruf. Die Betrügerin am Telefon sagte der Seniorin zuerst, die solle raten, wer dran ist. Die 86-Jährige vermutete eine Bekannte. Die Anruferin erschlich sich im Folgenden weiter das Vertrauen der Rentnerin und berichtete schließlich von Finanzproblemen. Sie bat letztlich um 11.000 Euro. Die Rentnerin sagte ihr allerdings, sie könne nur mit 100 bis 200 Euro aushelfen und verneinte auch auf Nachfrage glücklicherweise das Vorhandensein von Goldbarren und Schmuck. Da die 86-Jährige in ihrem Gegenüber nur eine entfernte Verwandte vermutete und nicht eine Enkelin, kam ihr die Sache dann doch komisch vor und sie beendete das Gespräch.
Gegen 13 Uhr meldete sich "Nichte Katrin" bei 74- und 78-jährigen Eheleuten aus Gonsenheim. Die 74-Jährige kannte "Katrin" allerdings nicht, woraufhin die angebliche Nichte sagte "Opa Norbert kennt mich schon" geben. Aber auch der kannte die Anruferin nicht. "Katrin" beendete daraufhin das Gespräch.