Größer, schicker, spektakulärer: Am 14. Dezember geht das modernisierte Kulturzentrum KUZ in Mainz wieder an den Start. Sogar zwei parallele Events sind jetzt möglich. Ein Rundgang durch die neue Veranstaltungsmanege.
Von Michael Jacobs
Lokalredakteur Mainz
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MAINZ - Der Countdown zum Neustart des Kulturzentrums läuft. „Sieben Tage werden wir noch wach, heißa, dann ist Eröffnungstag“, frohlockt Oberbürgermeister Michael Ebling bei der Presse-Preview am Freitag in der neuen Herzkammer des KUZ, die sich künftig „Werkhalle“ nennt. Bis zu tausend Besucher finden künftig in der durch die Zusammenlegung zweier ehemals getrennter Räume zu einer Hightech-Arena mit Fabrikcharme fusionierten Veranstaltungsmanege Platz.
Die Konzert- und Partyspielstätte kann sich wahrlich sehen lassen. Die Scheinwerfer-Batterien der LED-Lichtanlage werfen goldfarbene Spots in den sporadisch mit Pfeilern gespickten Großraum, die aber nicht die Sicht auf die hochgereckte, mobile Bühne verbauen. Den Sound liefert eines der modernsten deutschen digitalen Audiosysteme, variabel in alle Ecken des Hauses steuerbar. Die Akustik ist perfekt. Die neuen Fenster sind mehrfach verglast und schalldicht.
Das KUZ in Mainz.
(Foto: Lukas Görlach)
Über die Decke zieht sich ein gewaltiges Gespinst freiliegender Lüftungsrohre und verleiht dem Bühnenrund einen industrial Chic, dezent konterkariert von der Theke im Backstein-Design gleich neben dem Eingang. Ein entschiedenes „Wow“ entfährt Günter Beck als einer der Geschäftsführer der Zentralen Beteiligungsgesellschaft Mainz (ZBM), die knapp sechs Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert gesteckt hat. 700.000 Euro steuerte Mainzplus City Marketing, unter dessen Dach Kulturkoordinator Ulf Glasenhardt das Programm strickt, für die Technik, Bar und Innenausstattung bei.
Das Programm im Dezember
- 14., 15. Dezember: KUZ-Eröffnung (ausverkauft)
- 16. Dezember, 11 Uhr, Tag der offenen Tür
- 18. Dezember, 19 Uhr: Chefket
- 19. Dezember, 19 Uhr, The Notwist
- 20. Dezember, 19 Uhr: Poetry Slam (ausverkauft)
- 21. Dezember, 19 Uhr: Blumfeld
- 22. Dezember, 19.30 Uhr: Junge Bühne Mainz
- 25. Dezember, 22 Uhr: Party
- 21. Dezember, 23.59: Silvesterparty
Das Programm für die kommenden Monate und weitere Infos online unter www.kulturzentrummainz.de
Das Obergeschoss bietet Platz für den „Lehrsaal“
2016 wurde das Haus umbaubedingt geschlossen. Knapp 19 Monate dauerten die im Mai 2017 gestarteten Sanierungsarbeiten. Man sei trotz großer Herausforderungen – unter anderem bekam das historische Gemäuer ein neues Dach und eine stabilere Decke über der großen Halle – im gesteckten Zeitrahmen auf der Zielgeraden angekommen, sagt Stadtwerke-Vorstandschef Daniel Gahr. Wo einst das alte, lärmlöchrige Hallenprovisorium stand, dockt ein rotgetünchter Neubau, in dem Lager, Technik und Toiletten untergebracht sind, an die Ziegelstein-Fassade an.
Im Foyer- und Eingangsbereich leitet ein weites Treppenhaus in das Obergeschoss, wo sich auf 200 Quadratmetern der für kleinere Veranstaltungen – Theater, Lesungen, Kammerkonzerte – nutzbare neue „Lehrsaal“ öffnet. Bestuhlt fasst er 200 Besucher. Auch hier ist unter einem silbernen Lüftungsrohren-Labyrinth die technische Ausstattung vom Feinsten. Künftig kann das KUZ so in der großen Halle und dem kleinen Ober-Saal parallel bespielt werden.
Im April soll an dem zur Dagobertstraße hin gelagerten Gebäudetrakt Gastronomie und in Richtung Malakoff-Terrasse ein Biergarten eingerichtet werden. Ebling betont, dass der Erhalt des KUZ an seinem Standort am Rhein und die Ertüchtigung des Gebäudes politisch ausdrücklich gewollt seien. Das KUZ passe in eine junge und kreative Stadt wie Mainz. Die Stadt gewinne durch die Traditionsspielstätte deutlich mehr an Kultur- und Kreativraum.
Mit den neuen Sälen im Unter- und Obergeschoss hat sich die Veranstaltungsfläche um mehr als 100 Quadratmeter vergrößert. Trotz der dreijährigen Schließungsphase scheint das KUZ nichts von seiner Sogwirkung verloren zu haben. Binnen 24 Stunden seien die Karten für das Eröffnungswochenende am 14. und 15. Dezember ausverkauft gewesen, sagt Glasenhardt.
Sogar das Programmheft ist schick
Neben Konzerthighlights im Rahmen der KUZ-Kulturwoche mit Chefket (18. Dezember), The Notwist (19. Dezember) oder Blumfeld (21. Dezember) kehren bewährte Formate wie der Poetry Slam, Kids im KUZ und natürlich die Partys in das Haus zurück. 50 Veranstaltungen für die kommenden Monate seien bereits im neuen KUZ gebucht, über 6000 Tickets verkauft, erzählt Glasenhardt. Über das Programm informieren ein in edles Schwarz getauchtes Veranstaltungsheft oder die KUZ-Homepage. Mit der neuen, an der Abendkasse erhältlichen KUZ-Card erhält jeder Inhaber an der Theke zehn Prozent Rabatt auf alle Getränke lokaler Anbieter.