Corona-Krise: Polizei entwickelt weitere Kontrollkonzepte
Am Mittwoch hat die Mainzer Polizei erste Kontrollen durchgeführt. Doch offenbar ignorieren noch immer viele Menschen die Verbote zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Von Nicholas Matthias Steinberg
Lokalredakteur Mainz
Viele öffentliche Plätze sind in Mainz aufgrund des Coronavirus gesperrt. Ordnungsamt und Polizei werden kontrollieren, ob die Verbote eingehalten werden.
(Foto: Sascha Kopp)
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MAINZ - Nachdem die Polizei am späten Mittwochnachmittag erstmals ernst machte und mit Lautsprecherdurchsagen und Kontrollen auf seit Mittwoch auch offiziell für den Aufenthalt gesperrten Flächen, Spiel- und Sportplätzen kontrollierte, entwickeln die Behörden nun weitere Strategien, wie man der Ignoranz mancher Menschen begegnen kann. Aus diversen Stadtteilen wurden Menschenansammlungen gemeldet, die sich trotz der extremen Infektionsraten mit dem Coronavirus aus den vergangenen Tagen im öffentlichen Raum trafen.
Standorte und bevorzugte Uhrzeiten für Treffen werden analysiert
Am Polizeipräsidium Mainz ist man aktuell dabei, weitere Kontrollkonzepte zu entwickeln. „Wir nehmen das natürlich sehr wohl wahr und werden auch reagieren“, sagte Polizeisprecher Rinaldo Roberto am Donnerstagvormittag. Aktuell würden weitere Standorte und bevorzugte Uhrzeiten für Treffpunkte analysiert und in die bestehenden Konzepte integriert, so die Polizei. So trafen die Beamten am Mittwoch gegen 17.30 Uhr alleine auf dem Goetheplatz auf über 50 Personen, die sich dort in Gruppen aufhielten. Auch auf dem Spielplatz in der Corneliusstraße, ebenfalls in der Neustadt mussten rund 20 Personen auf das Verbot hingewiesen werden.
Die strikten Verbote und Sperrungen hatten Bund und Länder zuletzt ausgearbeitet und die Umsetzung an die Kommunen weitergegeben. Auf Basis des Infektionsschutzgesetzes und eines Erlasses des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums erließ auch die Stadt Mainz eine Allgemeinverfügung, die seit Mittwoch und zunächst bis zum 19. April gilt. Darin sind weitergehende Einschränkungen für das öffentliche Leben samt Ladenschließungen und Beschränkungen von Öffnungszeiten, aber eben auch das Verbot sich im öffentlichen wie privaten Rahmen in Gruppen zu treffen, enthalten.
Bereits am Dienstag hatten zahlreiche Menschen die laut Medizinern und weiteren Fachleuten absolut notwendigen Sperrungen und Verbote für den öffentlichen Raum, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus zumindest zu verlangsamen, missachtet. Auch zahlreiche Mainzer trafen sich in der Folge ganz bewusst auf Plätzen und in Parks.
Seit Mittwoch sind nun weitere Verbote offiziell in Kraft, Polizei und Ordnungsamt erhöhen ihre Präsenz.