MAINZ - (kad). Chemiker der Johannes Gutenberg-Universität haben mit Forschern der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin ein molekulares Thermometer entwickelt: den molekularen Rubin. Seinen Namen hat das Thermometer dank seiner roten Farbe, die wie beim Rubin durch das Element Chrom ausgelöst wird.
Während es sich jedoch beim Edelstein um einen unlöslichen Feststoff handelt, besteht sein molekularer Namensvetter aus einem wasserlöslichen Molekül. Aufgrund dieser Löslichkeit können Temperaturen sowohl in Flüssigkeiten als auch in Feststoffen, in Nanopartikeln und in Mizellen gemessen werden. Damit ist der molekulare Rubin entscheidend im Bereich der Materialwissenschaft, der Biologie und der Medizin.
Bei der Messung wird die betreffende Stelle mit blauem Licht bestrahlt, das vom Rubin absorbiert wird. Daraufhin sendet er Infrarot-Strahlungen in zwei, je nach Temperatur, unterschiedlich intensiven Wellenlängen aus. Aufgrund dieser Intensität lässt sich die Temperatur bestimmen. Dieses Vorgehen vereinfacht die Messung erheblich, da die Temperatur im Gegensatz zu einem konventionellen Thermometer ohne Berührung des Objekts gemessen werden kann.