Burschenschaftshaus in Mainzer Oberstadt angegriffen - Zusammenhang mit geplantem Pegida-Vortrag?
MAINZ - In der Nacht auf Samstag kam es offenbar zu einem Angriff auf das Haus der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz. Wie die Burschenschaft zunächst selbst mitteilte, stürmten circa 30 Leute das Grundstück der Studentenverbindung in der Oberstadt.
Wie die Polizei am Montagmorgen weiter mitteilte, fand auf dem Gelände der Burschenschaft in der Stahlbergstraße in der Nacht zum Samstag eine private Feierlichkeit statt. Am späten Abend war bereits ein verdächtiges Fahrzeug und eine Kleingruppe aufgefallen, durch die ein Student vor der Burschenschaft beleidigt worden sei. Gegen 0.30 Uhr meldete ein Student der Burschenschaft der Polizei, dass circa 30 dunkel gekleidete Personen, zum Teil vermummt, das Anwesen angreifen würden.
Die anfahrenden Streifenbesatzungen konnten vor Ort mehrere Personen feststellen, die von dem Tatort flüchteten. Befragungen ergaben, dass aus der großen Personengruppe heraus eine Glasflasche in den Hof der Burschenschaft geworfen worden war, worauf sich die Studenten mit dem Einsatz von Pfefferspray gewehrt hatten. Die Polizei kontrollierte insgesamt 12 Personen der Großgruppe, sechs von ihnen wurden (als Tatverdächtige) erkennungsdienstlich behandelt - sie sind 17 bis 22 Jahre alt.
Nach der Sachverhaltsaufnahme wurde der besagte Bereich verstärkt bestreift. Als die Studenten ein weiteres verdächtiges Fahrzeug meldeten, erfolgte eine stationäre polizeiliche Präsenz.
Hintergrund der Auseinandersetzung dürften nach Auskunft der Polizei unterschiedliche politische Auffassungen sein. Nach Aussagen der Burschenschaft handelte es sich bei den Tätern um Linksextreme. Es wurden mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen Beleidigung, wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und wegen Landfriedensbruchs gefertigt.
Wie bereits berichtet, soll am Donnerstag im Haus der Studentenverbindung ein Vortragsabend mit der Pegida-Aktivistin Tatjana Festerling stattfinden.