Bauarbeiten zu erstem Mainzer Fahrradparkhaus beginnen
Rund 1000 Räder, Pedelecs, Lasten- und Liegenräder sollen ab 2020 Platz am Mainzer Hauptbahnhof finden. Das Projekt kostet rund 2 Millionen Euro – und ist ganz genau geplant.
Von Ida Schelenz
Verkehrsdezernentin Katrin Eder (links) und Olaf Schüler (2.v.l., ausführende Gebäudewirtschaft/GWM) erläutert die Pläne für das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, das auf der Westseite unter der Brücke seinen Platz finden wird.
(Foto: hbz/Judith Wallerius)
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MAINZ - Freundliche Räume, helle Böden, viel Licht und Sicherheit: Noch diese Woche beginnen die Bauarbeiten für das erste Mainzer Fahrradparkhaus. Rund 1000 Stellplätze für Fahrräder, Pedelecs, Lasten-, Liege- und andere Sonderräder werden hinter dem Hauptbahnhof zwischen Westeingang und altem Postlager entstehen. Geplant sind 30 Prozent bezahlte und 70 Prozent kostenlose Plätze. „Für uns ist es ein Meilenstein“, kommentiert Verkehrsdezernentin Katrin Eder, „daher geht es jetzt mit vollem Engagement los.“ Den Plan, ein Fahrradparkhaus am Bahnhof zu bauen, verfolge die Stadt schließlich schon seit den Neunzigerjahren. Das Geld habe bisher nie gereicht – bis letztes Jahr der Grundsatzbeschluss getroffen wurde, den etwa 2 Millionen teuren Bau über die Einnahmen der bezahlpflichtigen Stellplätze zu finanzieren.
Der Grundriss, den die Gebäudewirtschaft Mainz am Montag vorstellte, ist in vier Bereiche unterteilt. Begrüßt werden die Radler durch einen Servicebereich, der neben einem Aufenthaltsraum und Toiletten auch über eine Werkstatt für kleinere Reparaturen und Ersatzteile verfügt. Dahinter befindet sich der Bezahlbereich, zusätzlich über ein Drehkreuz gesichert. Die kostenpflichtigen Fahrradboxen sind besonders für teure Räder geeignet und können dauerhaft angemietet werden. So entfällt die Stellplatzsuche, was besonders für Pendler interessant sein dürfte. Sie sind zudem mit kostenfreien Ladestationen für Pedelec-Akkus ausgestattet. Wie viel ein solcher sicherer Stellplatz letztlich kostet, entscheidet der künftige Betreiber des Parkhauses. Der wird aktuell noch gesucht. Sollte die Nachfrage nach Bezahlplätzen größer sein, könne der Bereich auch flexibel vergrößert werden.
Im dahinterliegenden kostenfreien Bereich wird ein Großteil der Stellplätze über sogenannte Doppelstockparker gewährleistet. Hier werden jeweils zwei Räder übereinander geparkt, wobei das Parken in der oberen Etage hydraulisch durch eine Gasdruckfeder unterstützt wird. Beide Bereiche verfügen außerdem über Schließfächer und Flächen für Sonderräder, die mehr Abstellfläche einnehmen. Das hintere Ende des Gebäudes ist aufgrund der abgesenkten Brückenfahrbahn nicht hoch genug für Doppelstockparker. Stattdessen soll hier eine Fläche zur Lagerung von „Schrotträdern“ entstehen. „Fahrradleichen“ aus der ganzen Stadt sollen dort gesammelt und, im Idealfall, von ihren Besitzern abgeholt werden.
Verkehrsdezernentin Katrin Eder (links) und Olaf Schüler (2.v.l., ausführende Gebäudewirtschaft/GWM) erläutert die Pläne für das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, das auf der Westseite unter der Brücke seinen Platz finden wird. Foto: hbz/Judith Wallerius
Verkehrsdezernentin Katrin Eder (links) und Olaf Schüler (2.v.l., ausführende Gebäudewirtschaft/GWM) erläutert die Pläne für das geplante Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, das auf der Westseite unter der Bruecke seinen Platz finden wird. Foto: hbz/Judith Wallerius
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„Uns ist wichtig, dass das Gebäude freundlich wirkt und keine Angsträume entstehen“, betont Olaf Schüler, der das Projekt für die GWM betreut. Die Fassade bilden Außenwände aus Streckmetall in einer lichtdurchlässigen Lochstruktur. Bewegungsgesteuerte Lampen und 24-Stunden-Security sorgen zusätzlich für Sicherheit. Außerdem erhalten alle Nutzer des Parkhauses einen Chip, sodass nachvollzogen werden kann, wer ein- und ausgeht.
Für die ersten Tiefbaumaßnahmen wurde die Firma Gemünden beauftragt. In etwa zweieinhalb Monaten beginnt dann der Hochbau und bis Ende des Jahres soll das Parkhaus fertig sein, sodass es ab 2020 genutzt werden kann.