Für städtische Verbesserungsmaßnahmen stehen 2021 rund 500 000 Euro bereit. Dazu zählen Hitzedämmung, Lüftung und Akustik ebenso wie Diebstahlschutz.
MAINZ - Sollen die vom Max-Planck-Institut gegen Corona-Viren entwickelten Lüftungsanlagen, die in Mainzer Schulen verwendet werden, auch in den Kitas eingesetzt werden? Das jedenfalls schlägt Wolfgang Oepen (FDP) im Werkausschuss der Gebäudewirtschaft vor.
„Es ist ungleich schwieriger, in einer Kita die Fenster im Winter aufzumachen, da es dauert, bis 20 kleine Kinder ihre Jacken an- und wieder aus haben“, sagt er. Dieser Meinung schließt sich auch Karsten Lange (CDU) an, der auch vorschlägt, die Mittel aus dem Kita-Programm in diesem Jahr „ausschließlich für Lüftungsmaßnahmen“ zu verwenden. Und Andreas Behringer (SPD) ist dafür, „das Superprogramm aus den Schulen in die Kitas zu überführen“.
Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) erklärt dazu, innerhalb der Verwaltung sei ebenfalls überlegt worden, die Belüftungsanlagen auch in den Kitas zu installieren. Allerdings: „Der Sinn besteht darin, die Aerosole direkt über den Tischen abzufangen.“ Wo Kinder aber „unheimlich viel unterwegs und nicht an einem festen Platz sind“, seien sie „wenig effektiv“. Den Kitas, so ergänzt Gilbert Korte, Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft, sei deshalb die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten angeboten worden – etwa 20 bis 25 Einrichtungen hätten das in Anspruch genommen. „Die Kitas sind deshalb versorgt.“
David Aßfalg (Linke) gibt darüber hinaus zu bedenken, energetisch handele es sich bei den Lüftungsanlagen um ein „Einmalprodukt“ – es sei sinnvoller, schon an die Zeit „nach der Pandemie zu denken“ und „auf eine dauerhafte Lösung mit Energierückgewinnung zu gehen“.
Insgesamt 500 000 Euro stehen der Gebäudewirtschaft in diesem Jahr für die „Umsetzung von besonderen Maßnahmen an den städtischen Kita-Gebäuden“ zur Verfügung – teilweise aus dem neuen Kitaprogramm, teilweise aber auch aus nicht abgerufenen Geldern aus den Vorjahren, weil bereits geplante Bauarbeiten aufgrund Nichtverfügbarkeit von Firmen nicht früher hätten durchgeführt werden können.
Mit 230 000 Euro fließt die größte Summe in die Verbesserung der Akustik in einzelnen Kitas (auch in angemieteten Gebäuden) – so in den Kitas Mühlweg und Aubachstraße. „Aufgrund der immer heißer werdenden Sommer“ (Grosse) gibt es 170 000 Euro für „Maßnahmen zur Eindämmung von sommerlicher Hitze“. In den Genuss kommen unter anderem die Kitas Gonsbachterrassen, Gartengewann und Großberg. Es gebe, so erklärte Dezernentin Grosse, „zudem das Sonderproblem, dass in den Kitaküchen und Vorratsräumen immer mehr Kühlschränke und -truhen aufgestellt“ würden.
Apparate in Kita-Küchen sorgen für weitere Wärme
Dies sei zwar „ein gutes Zeichen, weil es dafür spricht, dass viel frisches Essen in den Kitas präsentiert wird“. Bei der entstehenden Wärmeentwicklung müsse aber „lüftungstechnisch nachgesteuert“ werden. Davon betroffen seien unter anderem die Kitas Lerchenberg I, Wolkenburg sowie Mombach West 1 und 2.
30 000 Euro werden in die Übermittagbetreuung der Kinder zum Beispiel an den Kitas Frankenhöhe, Feldbergplatz, Bretzenheim Süd und Bretzenheim II hineingesteckt. 20 000 Euro müssen für den „Schutz vor Einbrüchen, Diebstahl und Vandalismus“ aufgewendet werden. Dazu gehören die Kitas Lerchenberg I, Laubenheim 1 und 2 sowie Maler-Becker-Schule.
Nicht inbegriffen in den Geldern ist die allgemeine Instandhaltung der Kitas. Die Stadt hat dafür im vergangenen Jahr 1,42 Millionen Euro ausgegeben. Am Ende wird der Kitaplan einstimmig verabschiedet.