AZ-Forum: Kandidaten liefern sich spannenden Schlagabtausch
Die OB-Kandidaten Ebling, Rößner und Haase stellten sich den Fragen der AZ-Redakteure Sloboda und Rink. Im gut besetzten Kurfürstlichen Schloss in Mainz ging es inhaltlich zur Sache.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
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MAINZ - Schon 30 Minuten vor dem Start des OB-Forums ist der Forstersaal im Kurfürstlichen Schloss gut besetzt. Auch Stehplätze schrecken die Mainzerinnen und Mainzer nicht ab; das Interesse daran, wie sich die OB-Kandidaten Michael Ebling (SPD), Tabea Rößner (Grüne) und Nino Haase (parteilos) in der Fragerunde mit AZ-Lokalchef Dennis Rink und seiner Stellvertreterin Julia Sloboda schlagen, ist groß.
Die drei Kandidaten sind inzwischen eingespielt, fast täglich werden sie auf Podien zu Themen des Stadtgeschehens und ihren Wahlprogrammen gefragt, sie wissen sich längst einzuschätzen, kennen ihre Standpunkte. Dennoch: „Eine WG würde ich mit den beiden nicht gründen wollen“, sagt Michael Ebling zum Einstieg. Seine Mitbewerber sehen das genauso.
Die drei kennen sich, wissen von Stärken und Schwächen der jeweils anderen - auch, wenn sich alle drei auf die konkrete Frage von Moderator Dennis Rink dann zieren, wirkliche Schwächen der beiden anderen Kandidaten zu benennen.
Im gut besetzten Forstersaal im Kurfürstlichen Schloss präsentieren sich die OB-Kandidaten Michael Ebling, Nino Haase und Tabea Rößner (Mitte, v.li.) beim AZ-Forum.
(Foto: Sascha Kopp)
Als es ans Eingemachte, genauer gesagt, das Rathaus geht, ändert sich das, die Aussagen werden konkreter. Man müsse mit seinem Eigentum verantwortungsvoll umgehen, sagt Michael Ebling, daher sei die Sanierung notwendig. Das Rathaus sei bei seinem Bau ein Bekenntnis der damals handelnden Menschen zu diesem Gebäude, dem Architekt und diesem Standort gewesen. „Ich bin dafür, dass wir das, was das Mainzer Rathaus ist, auch in Zukunft das Mainzer Rathaus sein lassen“, so Ebling. Nino Haase, der im Rennen um den OB-Sessel von der CDU, der ÖPD und den Freien Wählern unterstützt wird, hätte sich offensivere Überlegungen bezüglich einer Umwidmung gewünscht. Tabea Rößner bekennt sich dagegen klar zum Rathaus: „Ich stehe voll dazu, das Rathaus zu sanieren“, wenn auch nicht mit übertriebenen Kosten.
Es geht ums Gutenberg-Museum, das Paradethema von Nino Haase, mit dem er sich in der Stadtpolitik einen Namen gemacht hat. Er fordert ein Konzept für die Marke Gutenberg, Ideen für ein Trägerkonzept. Das sei versäumt worden.
Und selbst Ebling blickt nicht unbedingt mit Stolz auf das leidige Szenario ums Gutenberg-Museum. Das Museum zähle nicht zu seiner Liste der Dinge, die in den letzten Jahren gut gelaufen seien.
Persönliche Angriffe gegen die Mitbewerber verkneifen sich die Kandidaten weitgehend. Dennoch ist es für Rößner und Haase natürlich erkennbar einfacher, aufzulisten, was ihrer Meinung nach unter Ebling in der Stadt schiefgelaufen ist. Auch, wenn, wie Haase einen kleinen Seitenhieb Richtung SPD-Mann unternimmt, das von Ebling „wie immer alles sehr gefällig und nett klingt“.
Die Aufzeichnung im Video
Den Ausbau der Radwege befürworten alle drei Kandidaten. Haase will eine Radverkehrsachse durch die Innenstadt, Ebling ein ganzheitliches Radwegekonzept, Tabea Rößner eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung der Verwaltung in diesem Bereich.
Teilweise ernst, aber nie verbissen
Es geht zwar inhaltlich zur Sache, es wird mitunter ernst, verbissen geht es aber nicht zu auf dem Podium. Es wird gelacht und gescherzt - und das Publikum hört gespannt und sehr aufmerksam zu.
Wahlkampf zehrt, daraus macht Nino Haase keinen Hehl; Tabea Rößner machten persönliche Angriffe zu schaffen, gibt sie zu. Und Ebling gibt sich souverän: Ihm mache der Wahlkampf vor allem Spaß, sagt er.
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