Autoreifen, Lederjacke, Herrenschuhe: Einbruchserie im Mainzer Stadtgebiet

Symbolfoto: dpa
MAINZ - Winterzeit ist Einbruchszeit. Auch im Mainzer Stadtgebiet werden seit Ende Oktober wieder vermehrt Wohnungen und Häuser aufgebrochen. Täglich kommt es zu mehreren Vorfällen. Die meisten Täter entkommen unerkannt, die Aufklärungsquote ist gering. In der Regel sind Einbrecher reisende Täter, betont das Landeskriminalamt. Häufig sind sie in Banden organisiert und überregional aktiv, bringen ihre Beute innerhalb kürzester Zeit außer Landes.
Die Polizei setzt verstärkt auf länderübergreifende Kontrollen, nimmt Wohngebiete, aber auch gerade die An- und Abfahrtsrouten der Kriminellen auf Bundesstraßen und Autobahnen in den Blick. Die jüngste Kontrolloffensive fand am vergangenen Samstag vom Nachmittag bis in die Nacht hinein statt. Auch das Polizeipräsidium Mainz beteiligte sich an der Aktion, in die neben allen rheinland-pfälzischen Präsidien auch ihre Pendants aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen involviert waren. In der Region standen die Mainzer Innenstadt, die Stadtteile Gonsenheim, Bretzenheim und Hartenberg-Münchfeld sowie Bereiche in Worms und Bad Kreuznach besonders im Fokus der Beamten.
Fachleute geben Tipps
Einbruchsschutzberater gingen Wohngebiete ab und prüften, wie gut die Gebäude gesichert sind. 65 Häuser fielen dabei negativ auf. Weil sie entweder schlecht gesichert waren oder weil offensichtlich keiner zuhause war. Ob dunkle Wohnräume mit gekippten Küchenfenstern, überquellende Briefkästen und Mülltonnen oder offene Garagen – all diese Kriterien können eine Einladung für Einbrecher sein. Und sie veranlassten die Fachleute am Samstag dazu, Bewohner auf die Mängel aufmerksam zu machen; persönlich oder per Nachricht im Briefkasten.
Zudem streiften Zivilpolizisten durch die Wohngegenden und kontrollierten insgesamt 194 Personen. In 142 Fällen glich man die Daten mit Ermittlungssystemen ab. Ein Kontrollierter war wegen Einbruchs bekannt. An zwei festen Kontrollstellen auf der A643 an der Anschlussstelle Gonsenheim sowie auf der A60 am Dreieck Nahetal kontrollierten Beamte 93 Fahrzeuge. 35 Insassen überprüften sie genauer. Einbrecher waren jedoch nicht darunter.
Doch das Thema bleibt weiterhin aktuell. Das beweisen nicht zuletzt die Einbrüche der vergangenen Tage: So stahlen Unbekannte zwischen vergangenem Mittwoch, 19 Uhr, und Freitag, 21.10 Uhr, aus einem Kellerverschlag eines Mehrfamilienhauses in der Straße „Im Münchfeld“ Sommerreifen für einen BMW, Elektrogeräte im Wert eines niedrigen vierstelligen Betrages sowie mehrere Umzugskartons mit persönlichen Gegenständen. Nun ermitteln Beamte der Polizeiinspektion Mainz 2 (Hinweise an die Telefonnummer 06131-654210).
Über Nachbargrundstück in Garten gelangt
Am Freitag stiegen Einbrecher zwischen 18.30 und 22.50 Uhr in ein Reihenhaus in der Soonwaldstraße in Hechtsheim ein. Laut Polizei gelangten die Täter über ein Nachbargrundstück in den Garten. Sie hebelten die Terrassentür auf und durchsuchten lediglich ein Zimmer im Erdgeschoss. Gestohlen wurde nichts.
Auf ein Einfamilienhaus in der Karl-Zörgiebel-Straße in Bretzenheim hatten es Unbekannte zwischen Samstag, 9.10 Uhr, und Sonntag, 17 Uhr, abgesehen: Die Täter kletterten auf ein Garagendach und von dort auf einen Balkon auf der Hausrückseite. Sie rissen den Sensor eines Bewegungsmelders ab, schoben den Rollladen hoch und brachen die Balkontür auf. Im Innern durchwühlten sie einige Zimmer. Laut Polizei wurde auch in diesem Fall nichts gestohlen.
Kleidungsstücke wie Pullover, Mantel, Lederjacke und Herrenschuhe stahlen Unbekannte zudem am Montag zwischen 12 und 19 Uhr aus einer Erdgeschosswohnung in der Straße „Am Römertor“. Die Täter waren über eine Mauer auf das Grundstück gelangt. Dort hebelten sie die Terrassentür auf und durchsuchten mehrere Schränke. Sie stahlen wohl lediglich Klamotten. Die Kripo hat in diesen drei Fällen die Ermittlungen übernommen (Hinweise an die Telefonnummer 06131-653633).