Ausbildung mit viel Courage: Die ersten 15 Jurastudenten der Refugee Law Clinic in Mainz beraten Flüchtlinge in Rechtsfragen
Von Maximilian Brock
Volontär
Johanna Weißmüller ist eine der Jurastudentinnen, die ihre Beraterausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Foto: hbz/Judith Wallerius
( Foto: hbz/Judith Wallerius)
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MAINZ - Vor einem Jahr wurde die „Refugee Law Clinic“ (RLC) an der Uni Mainz von Studierenden verschiedener Fachrichtungen gegründet und bekam kurze Zeit später den Vereinsstatus zuerkannt. Das Ziel des Vereins und seiner Gründer ist es, Geflüchtete in Fragen rund um das Asyl- und Ausländerrecht zu beraten. „Wir wollen den Leuten Zuflucht geben“, sagt Vorsitzender Lukas Fuchs. Die ersten Beratungstermine gibt es ab Mai, die Bewerbungsphase dafür startet jetzt.
Im Oktober vergangenen Jahres begann der Ausbildungszyklus. Insgesamt fünfzehn studentische Berater bekamen bereits ein Zertifikat überreicht, fast noch mal so viele befinden sich in der Ausbildung. Alle haben neben den normalen Anforderungen ihres jeweiligen Studiums zusätzlich eine Grundlagenvorlesung sowie vertiefende Seminare besucht – teilweise auch am Wochenende. „Das braucht viel Courage“, auch im Hinblick auf die vor den Studierenden liegenden Aufgaben, lobte Lukas Fuchs.
Ab Mai wird es zunächst zwei Beratungstermine pro Monat in einer Flüchtlingsunterkunft in Gonsenheim geben, für die eine Voranmeldung auf der Internetseite des Vereins nötig ist. Unterstützt werden die Studierenden von Anwälten und einer Forschungsorganisation, von der sich eine Mitarbeiterin zunächst für zwei Jahre um die Anmeldungen kümmert.
Ohne die professionelle Unterstützung von außerhalb, etwa durch die Rechtsanwaltskammer, sei die Ausbildung nicht zu realisieren gewesen. Es sei ein sehr erfolgreiches, aber ebenso anstrengendes Jahr gewesen, sagt Stefan Machner vom Vorstand des Vereins. Vorbild war von Beginn an die schon bestehende „Refugee Law Clinic“ in Trier, die ebenfalls unterstützend tätig gewesen ist und von der man sich in Mainz vieles abgeschaut habe.
Dass die Aus- und Weiterbildung auch einen wissenschaftlichen Hintergrund hat, da den Studierenden „ein neues Gebiet nähergebracht“ werde, betont Franziska Rothhöft. Auch sie gehört zum dreiköpfigen Vorstand der Mainzer RLC.