„Auf der suche ...“: Alumni-Ausstellungsreihe an der Mainzer Kunsthochschule wird fortgesetzt
Von Anahit Chachatryan
Marten Georg Schmid zeigt Formabgüsse als Installation. Foto: hbz/Kristina Schäfer
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MAINZ - Ein weißer Raum mit grauem Boden beherbergt fünf Kunstwerke von Marten Georg Schmid. Etwas Licht fällt von draußen über die breite Fensterfront hinein. Auf dem Boden liegt eine Miniaturstadt. Zumindest sieht es auf dem ersten Blick so aus. „Man sollte sich zu den Sachen auf den Boden setzen. So bekommt man eine andere Perspektive“, erklärt der Künstler und setzt sich hinunter zu seinem Werk. Erst jetzt erkennt man die Formvielfalt: ausgegossene Keksverpackungen, Joghurtbecher und andere Form-Hüllen.
Kurator Justus Jonas lobt Vielfalt und Qualität
Nach seiner Ausbildung als Metallgestalter studiert Marten Georg Schmid (geboren 1977 in München) ab 2004 an der heutigen Kunsthochschule Mainz in der Klasse für Metallbildhauerei, wo er 2011 Meisterschüler von Professor Ullrich Hellmann wird. Im selben Jahr erhält Schmid mit dem Förderpreis der Antonia- und Hermann-Götz-Stiftung, Künstlerhaus Marktoberdorf, seine erste öffentliche Anerkennung. 2012/13 absolvierte er ein Postgraduiertenstudium bei Professor Harald Klingelhöller an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe und war von 2012 bis 2015 als Dozent im Lehrgebiet künstlerisches Gestalten bei Professor Heike Kern an der TU Kaiserslautern tätig. Nun ist er mit seiner Alumni-Ausstellung unter dem Titel „Auf der Suche...“ zur Kunsthochschule Mainz zurückgekehrt.
Der Kurator Justus Jonas begrüßt den Absolventen und betont seine Passion und Profession als Bildhauer sowie die Vielfalt und Quantität seiner Arbeiten. Neben den Formabgüssen, die in einem Zusammenspiel auf dem Boden installiert sind, steht auch ein Nest aus Zinkdraht frei im Raum. Der Schattenwurf und die Formgebung des plastischen Objekts verweisen auf die Zeichnungen. An den drei weißen, senkrechten Ebenen des Raumes sind große Wandarbeiten zu betrachten. Zwei Werke wurden mit einem Geodreieck und eines mit einem Lineal direkt vor Ort erschaffen. Über die Verdichtung der sich wiederholenden Formen entsteht eine Wirkung.
DATEN & FAKTEN
Lat. alumnus, entlehnt (Plural: Alumni) bezeichnet Hochschulabsolventen; Ziel der Netzwerke ist die Pflege der Kontakte/Beziehungen zwischen Ehemaligen Marten Georg Schmid: „Auf der Suche ...“ im Ausstellungsraum der Kunsthochschule Mainz, 19. bis 28. April, Alumni-Ausstellung #5, kuratiert von Justus Jonas
Finissage: Freitag, 28. April, 18 Uhr, Künstlergespräch mit Marten Georg Schmid
„Gewirr in der Stadt“, „Musik“, „Stadtgeschehen“ und „Bewegung“ sind nur einige der Begriffe, die einige Zuschauer mit den Werken assoziieren. Aspekte des Prozessualen und des Seriellen treten in Schmids Kunstwerken in Erscheinung. Dabei sind seine installativen Arbeiten in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem Ort entwickelt und betonen ihren zeitlichen Entstehungscharakter.