Wahrscheinlich hat Kriegsberichter Weiß dieses Foto aufgenommen, als er 1941 das U-Boot von Richard Lang (5.v.l.) auf einer Atlantikfahrt begleitete.
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MAINZ - Die letzten Stunden von U 523 sind ein grausamer Wechsel aus Angst und Hoffnung. Die Männer sehen nichts, sie hören nur. Die Schiffsschrauben der Verfolger, mal näher, mal weiter, das Pling-Pling, wenn die Schallwellen des Asdic-Ortungssystems das Boot entdecken, das Krachen der Wasserbomben.
Die erste Serie beschädigt das Boot in 80 Meter Tiefe leicht. Nach der zweiten Welle um 2.34 Uhr verlieren die Briten den Kontakt, 2.57 Uhr die nächsten Explosionen, dann Stille, bis um 3.51 Uhr zehn Bomben das Boot durchschütteln. U 523 will sich auf 150 bis 180 Metern mit Schleichfahrt davonstehlen. Als tatsächlich fast zwei Stunden nichts passiert, „kommen Hoffnungen auf, dass die Flucht gelingt“, so das Protokoll. Doch kurz vor 6 Uhr wieder das entsetzliche Pling-Pling, Explosionen – und nun ist das Boot getroffen.
Schlagartig ist es dunkel, ein Panikschrei, die Messgeräte splittern, und wieder Bomben: Die lebenswichtigen Batterien sind beschädigt, der Hauptmotor brennt und das Boot taumelt in die Tiefe. Der Leitende Ingenieur (LI) lässt Luft in die Ballasttanks pumpen, um zu steigen, aber stattdessen, so ein Funker, „sahen alle die Nadel des Tiefenmessers auf 200 Meter sinken, 240, 250, 270 Meter“. 70 Meter mehr als die Werft garantiert. „Holz splittert, Stahl bricht, die Druckhülle ächzt, Wassereinbrüche“, so das Protokoll. Wieder lässt der LI Luft einpumpen und tatsächlich: Das Boot steigt: 200 Meter, 100, 20, bis U 523 auftaucht. Es ist 6.09 Uhr.
Wahrscheinlich hat Kriegsberichter Weiß dieses Foto aufgenommen, als er 1941 das U-Boot von Richard Lang (5.v.l.) auf einer Atlantikfahrt begleitete. Foto:
Wahrscheinlich hat Kriegsberichter Weiß dieses Foto aufgenommen, als er 1941 das U-Boot von Richard Lang (5.v.l.) auf einer Atlantikfahrt begleitete. Foto:
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Draußen knattern Schüsse, aber im Turm haben sich Männer um den Kapitän versammelt, stoßen das Luk auf und werden vom Feuer erfasst. 17 sterben sofort – auch Richard Lang. 35 Mann überleben. U 523 sinkt um 6.29 Uhr.